Good Morning mit „DVRT-Gewürz“

In meinen letzten beiden Blogbeiträgen habe ich die Übung „Good Morning“ zur Aktivierung der hinteren Muskelkette und zur Verbesserung des Hebemusters vorstellt und Progressionsmöglichkeiten gezeigt.

Heute stelle ich eine weitere Progression der Übung Good Morning für Fortgeschrittenere aus dem DVRT-System vor.

Das DVRT-System ist als ausgezeichnet strukturiertes System für Functional Training bekannt, welches Menschen erstaunlich schnell dazu befähigt, komplexe Bewegungen sicher und stabil auch mit Zusatzgewicht in verschiedenen Bewegungsebenen durchführen zu können, also eigentlich das, was Mutter Natur für uns eigentlich vorgesehen hat.

Es beginnt immer mit grundlegenden Bewegungsmustern in einer stabilen Körperposition, eventuell sogar schon mit einem stabil gehaltenen Gewicht und steigert sich dann in ganz kleinen Schritten, die jeden individuell genau da abholen wo man gerade vom Können her steht.

Bei der Good Morning-Variante im folgenden Video wird die Stabilität durch die dynamische Veränderung der Standposition und die Hinzunahme der Rotationsebene erheblich mehr gefordert.

Die leichte Rotation bewirkt u. a. ein intensiveres Training der Hüft-, Gesäß- und Rumpfmuskeln in den funktionellen Muskel- und Faszienschlingen.

So erzielen wir eine höhere Stabilisationsfähigkeit und Kraft bei komplexen Bewegungsmustern.

Wir haben die Übung Good Morning also mit dem „DVRT-Gewürz“ noch weiter aufgepeppt und verfeinert.

 

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Dr. Till Sukopp

Good Morning – der nächste Schritt der Übung

Im letzten Artikel habe ich die Übung „Good Morning“ vorgestellt. (Siehe: Good Morning – Die beste Übung, um sicheres Heben zu üben?)

Heute stelle ich eine Steigerungsmöglichkeit der Übung vor, die sie sofort anspruchsvoller macht, ohne das Gewicht zu erhöhen und gleichzeitig wird ein Bein mehr trainiert.

Das DVRT-System, mit dem ich hauptsächlich arbeite, ist u. a. für seine feinen Progressionsschritte bei sämtlichen Übungen bekannt, die sehr strukturiert aufgebaut sind.

In diesem Fall wird ein Fuß bei der Übung um nur eine Fußlänge zurückgezogen (so dass die hintere Fußspitze auf der Höhe der vorderen Ferse ist) und auf die Fußspitze gestellt.

Somit wird das Gewicht zu etwa 60 Prozent auf das vordere Bein verlagert, was eine erhöhte Hüft-, Becken- und Rumpfstabilisation erfordert.

Ohne das Gewicht erhöhen zu müssen, haben wir so einen höheren Trainingseffekt für das vordere Bein, trainieren eine alltägliche Körperposition (Schrittstellung) und können uns in kleinen Schritten dem späteren einbeinigen Training annähern.

 

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Dr. Till Sukopp

Good Morning – Die beste Übung, um sicheres Heben zu üben?

Der Bewegungsmangel des heutigen Alltags lässt bei den meisten Menschen zunehmend das Körpergefühl und die allgemeine Bewegungsfähigkeit (Koordination) verkümmern.

Viele, die neu in meine Trainings einsteigen, empfinden z. B. das natürliche Bewegungsmuster des Hebens (Kreuzheben, Lastheben, Deadlift) mittlerweile als sehr befremdlich.

Lässt man jedoch Kleinkinder ein Gewicht anheben (z. B. einen Medizinball), dann zeigen sie genau dieses natürliche Bewegungsmuster, womit diese Aufgabe perfekt gemeistert werden kann.

Die Herausforderungen beginnen mit dem grundlegenden Verständnis und Körpergefühl für das Bewegungsmuster der Hüftbeugung (Hüftscharnier, Hip Hinge).

Dies kannst du hier erlernen (klick auf den Link).

Meist mangelt es auch daran, dass das Gefühl für einen gestreckten Oberkörper verlorengegangen ist. Wird der Rücken beim Heben schwerer Gegenstände rund, erhöht sich das Risiko für Verletzungen.

Hier kannst du schnell wieder ein Gefühl für einen geraden Rücken bekommen (klick auf den Link).

Natürlich muss auch eine gewisse Rumpfstabilitätsfähigkeit vorliegen.

Hier findest du viele gute Übungen dazu (klick auf den Link).

Sollten dann immernoch Defizite bezüglich der Beweglichkeit vorliegen, z. B. wenn du bei gestreckten Beinen mit den Fingern nicht den Boden berühren kannst, dann sollte auch dringend daran gearbeitet werden.

Hier ist eine einfache Übung, mit der schon viele schnell viel beweglicher wurden (klick auf den Link).

Kurzum:

Bei vielen Menschen, die zu mir ins Training kommen und lange nichts mehr oder nur wenig körperlich gemacht haben, funktioniert nur noch wenig im Körper so wie es eigentlich sollte.

Es geht also zunächst vor allem darum, das funktionelle Zusammenspiel der Muskeln zu verbessern, „schlafende“ Muskeln zu aktivieren, die reflektorische Grundstabilität wieder herzustellen und insgesamt die Beweglichkeit zu verbessern.

Good Mornings können die Hebetechnik schnell verbessern

Die Übung „Good Morning“ ist eine wunderbare Alternative zum Lastheben, um eine gute Hebetechnik zu erlernen und die beteiligten Muskeln zu aktivieren und zu trainieren.

Wesentliche Vorteile sehe ich vor allem in folgenden Punkten:

  • Man kann ein leichteres Gewicht verwenden
  • Die korrekte Hüftscharnierbewegung wird fast erzwungen
  • Eine gestreckte Oberkörperhaltung wird fast erzwungen, womit sie viel schneller im Gehirn verankert wird

Mit einem Ultimate Sandbag lässt sie sich am komfortabelsten durchführen und auch leichter im Schwierigkeitsgrad verändern.

Im Video erkläre ich, wie man sie mit einem Ultimate Sandbag, einer Kettlebell oder einer Hantelscheibe durchführt.

Ein wichtiger Hinweis fehlt jedoch im Video:

Die Ellenbogen sollten während der gesamten Übungsdauer fest in den Körper gezogen werden.

Die dadurch erzeugte Aktivierung des breiten Rückenmuskels (M. Latissimus) sorgt für eine deutlich erhöhte Rumpfstabilisation und somit zu einer stabileren Verbindung von Schultern und Hüften.

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Dr. Till Sukopp

Rumpfstabilität in der Bewegung verbessern (dynamisch-komplexe Seitstützvariante)

Wer den Körper stärker und stabiler bekommen möchte, sollte ihn von allen Seiten und in allen Ebenen trainieren (am besten strukturiert aufgebaut).

Über die Vorzüge der sehr effektiven Übung Seitstütz (Side Plank, Side Bridge) habe ich bereits mehrfach hingewiesen und in einem vergangenen Artikel ein Video mit Progressionsstufen vom Einsteiger bis zum Könner gezeigt (klick auf diesen Link, um zum genannten Beitrag zu kommen).

In folgendem Video stelle ich eine sehr interessante dynamische Variante des Seitstützes aus dem DVRT-System dar, wobei ich gerne Gewichte verwende, die innerhalb von 4 bis 6 Wiederholungen sehr fordern.

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Dr. Till Sukopp

Up Down Lunge – eine gute Übung mit interessanten Variationsmöglichkeiten

Der Übergang vom Boden in den Stand erfordert ein gewisses Mindestmaß an Stabilität und Kraft im Unterkörper und im Rumpf.

Für Kleinkinder ist es der notwendige Schritt, um später aufrecht gehen zu können.

Der zunehmende Bewegungsmangel im heutigen Alltag führt dazu, dass die Beweglichkeit, Stabilität und Kraft bei grundlegenden Bewegungsmustern teilweise schon bei jüngeren Erwachsenen schwinden, nicht erst im Seniorenalter (wenn man einen körperlich inaktiven Lebensstil wählt).

Eine gute Übung dafür, die ich in verschiedenen Varianten bei meinen Klienten gerne in die Trainings einbaue, ist die „Up Down Lunge“, also ein Ausfallschritt rückwärts in den aufrechten Kniestand (teilweise sogar bis in den Fersensitz).

Wer das problemlos kann, hält ein Gewicht vor der Brust (z. B. eine Kettlebell oder noch besser einen Ultimate Sandbag in den Ellenbogenbeugen (Front Load Position) oder auf den Fäusten).

Bevor für weitere Steigerungen mehr Gewicht verwendet wird, lassen sich u. a. noch folgende Progressionen anwenden, um den Anspruch zu erhöhen:

  • das Gewicht asymmetrisch halten (z. B. Kettlebell in der Rack Position, Sandbag auf einer Schulter oder das Gewicht seitlich in der Kofferhaltung)
  • das Gewicht in der Überkopfposition halten (Overhead Up Down Lunge), was über den längeren Hebel eine gute Rumpf- und Schulterstabilisation erfordert, siehe Video

 

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Dr. Till Sukopp

„Warum brauche ich eigentlich Klimmzüge?“

Neulich fragte mich eine Klientin: „Warum brauche ich eigentlich Klimmzüge?“

Das ist eine gute Frage, die man sich eigentlich bei jeder Übung stellen sollte. Oder anders gefragt: „Inwiefern nutzt mir diese Übung?“

Bezogen auf Klimmzüge scheint die Frage logisch, denn im heutigen Alltag brauchen wir eigentlich keine Klimmzüge.

Wir brauchen aber auch keine Autos, keine Heizung und kein Wasser aus der Leitung.

In anderen Ländern kommen die Menschen schließlich auch gut ohne diese Luxusgüter aus und unsere Vorfahren mussten das ebenfalls.

Wenn man es jedoch hat, ist das Leben weitaus komfortabler und unkomplizierter.

So verhält es sich auch mit grundlegenden körperlichen Fähigkeiten.

Klimmzüge braucht man streng genommen dennoch nur selten, höchstens einen, wenn man sich einmal irgendwo hochziehen oder langsam herablassen muss (z. B. Ast, Zaun, Mauer, Fenster).

Wer mehrere kann, hat noch einige Reserven, was z. B. beim Klettern oder bei Zusatzgewicht (Rucksack) ein komfortabler Vorteil ist.

Die allgemeine körperliche Fitness (Koordination, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit) der Menschheit in den westlichen Zivilisationsländern schwindet zunehmend (was verschiedene motorische Tests in Schulen und Vereinen oder Fitnesstests beim Militär oder der Polizei zeigen).

Dies hat einen gravierenden negativen Einfluss auf unsere Gesundheit (z. B. eine immer früher eintretende „Gebrechlichkeit“), unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, unsere Lebensqualität und unser Wohlbefinden.

Der Klimmzug steht stellvertretend für die Fähigkeit, das eigene Körpergewicht hochziehen zu können.

Diese Fähigkeit hatten unsere Vorfahren noch – Männer wie Frauen – und in Bereichen, wo es noch mehr körperliche Arbeit gibt (z. B. in der Landwirtschaft), ist dies immer noch der Fall.

Grundvoraussetzungen für einen Klimmzug (oder mehrere) sind u. a.

  • eine aus gesundheitlicher Sicht dienliche Körperzusammensetzung (Verhältnis von Muskel- zu Fettmasse),
  • ein gutes Zusammenspiel der Muskulatur zwischen Ober- und Unterkörper mit einer starken Rumpfmuskulatur (einige kennen vielleicht den Bauchmuskelkater, wenn sie nach längerer Zeit mal wieder Klimmzüge trainieren),
  • ausreichende Oberkörper- und Griffkraft (Letztere steht in direktem Verhältnis zur Gesundheit und Lebensdauer).

 

Jeder gesunde Mensch sollte locker mindestens einen Klimmzug schaffen – Punkt.

Wer sich wieder darauf hintrainiert hat, wird merken wie sich das Leben in verschiedenen Bereichen verbessert.

 

Es ist ein Zeichen für eine bessere Schulterfunktion, eine bessere Rumpfstabilisation, ein ausreichendes Zusammenspiel von Schulter- und Beckengürtel und ein Mindestmaß an körperlicher Kraft.

Meine Klienten auf den Bildern zeigen, dass das geht und das Alter soll keine Ausrede sein, denn man wird vor allem alt, schwach und gebrechlich, weil man sich zu wenig körperlich aktiv betätigt.

Wir haben auch Klienten, die mit Ende 50 noch (oder wieder) die fünf Meter hohen Seile hochklettern, was eigentlich völlig normal sein sollte.

 

 

 

Um gerade die „ziehende Kraft“ der Mitglieder meiner Trainingshalle in Köln zu verbessern, haben wir praktisch immer Klimmzugvarianten oder Varianten des Hängens, Hangelns und Seilkletterns für alle Fitnessniveaus im Programm.

Hier ist noch einmal ein zusammenfassendes Video zum Thema aus meiner Videoanfangszeit, in dem ich die Vorzüge von Klimmzügen erkläre.

Das darin erwähnte Video-Programm wird online nicht mehr angeboten, kann jedoch bei großem Interesse noch per E-Mail an info@tillsukopp.de bestellt werden.

 

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Wenn die Kraft für mindestens einen Klimmzug noch fehlt, dann würde ich parallel zur Kraftsteigerung die Körperzusammensetzung optimieren (hierzu habe ich zahlreiche Beiträge in meiner Blogkategorie „Ernährung„) und auf jeden Fall an der Rumpfstabilität arbeiten.

 

Für die Rumpfstabilität habe ich in der Blogkategorie „Training“ verstreut viele Beiträge oder sehr gezielt und strukturiert in meinem Online-Kurs gegen Rückenschmerzen.

 

 

Dr. Till Sukopp

Fortgeschrittenes Coretraining in der Frontalebene

Hier kommt eine weitere komplexe Übung aus dem DVRT-System für Fortgeschritte.

„Lateral Step to Around the World“ verbessert die Stabilität des ganzen Körpers, mobilisiert den Oberkörper, die Hüften, stärkt den Unterkörper und bietet ein interessantes Stoffwechseltraining.

 

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Dr. Till Sukopp

DVRT Tornado – Coretraining für sehr Fortgeschrittene

In den vergangenen Blogbeiträgen habe ich einiges über den groben Aufbau eines grundlegenden Rumpfstabilisationstrainings (Coretraining) im DVRT-System veröffentlicht.

Ziel des Ganzen ist jedoch kein Eigenzweck, sondern die stetige Heranführung an ein vielfältiges, stabiles und sicheres Bewegen in allen Ebenen, wie es im Alltag und Sport erforderlich ist.

Es geht also darum, auch bei komplexeren Bewegungsmustern den Rumpf und die umliegenden Gelenke ausreichend stabilisieren zu können, was sich sehr feinstufig trainieren lässt.

Ein Beispiel, wo es später im Training hinführen kann, ist die Übung „Tornado“ aus dem DVRT-System, die eine Kombination aus den beiden Übungen „MAX Lunge“ und „Around the World“ darstellt.

Viele kennen das System eher durch seine „wilden“ oder „coolen“ Komplexübungen und wollen diese schnell erlernen. Die Voraussetzung ist aber wie bei allem ein sicheres Beherrschen der Grundübungen, die die dafür notwendige Stabilität aufbauen.

Diese Übung verbessert die Stabilität des ganzen Körpers in allen drei Ebenen, mobilisiert den Oberkörper, stärkt den Unterkörper und bietet ein interessantes Stoffwechseltraining.

 

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Dr. Till Sukop

Half Kneeling Arc Press – exzellent für mehr Stabilität und Kraft

Die Übung Side Plank (Seitstütz) ist eine bekannte Übung zur Stabilisation der Wirbelsäule und für die Kraft der seitlichen Muskulatur im Körper.

 

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Eine äußerst interessante Variante aus dem DVRT-System ist die „dynamische Side Plank in aufrechter Position“, die kurz Arc Press genannt wird.

Hier wird aktive Bewegung in der aufrechten Körperhaltung mit eingebaut, was wir im Alltag und Sport meist erleben.

Im Video wird die Übung Arc Press im halben Kniestand demonstriert (Half Kneeling Arc Press) – eine Übung, die von vielen in ihrer Effektivität zunächst stark unterschätzt wird, bis sie ausprobiert wurde.

Sie verbessert enorm die Stabilität und Kraft im GANZEN Körper und ist eine exzellente Vorbereitungsübung für noch mehr Kraft beim „klassischen“ Überkopfdrücken.

Lerne hier die Details:

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Dr. Till Sukopp

Rumpfstabilisation und warum ich von der Empfehlung nicht schwer zu heben meist wenig halte

Einer der häufigsten Fehler, die mir beim Training begegnen, ist der des nicht wirksamen oder nicht zielführenden Reizes.

Wenn man beim Training ein bestimmtes Ziel erfolgt, dann führt die Tatsache, dass man sich bewegt, nicht automatisch zum Erfolg – klingt logisch, ist es aber in der Trainingspraxis für viele nicht.

Damit der Körper sich anpasst, muss eine bestimmte Reizschwelle überschritten werden, was durch verschiedene Faktoren im Training beeinflusst werden kann.

Beim Krafttraining ist das z. B. die Höhe der Muskelanspannung und die Dauer, über die diese Spannung aufrechterhalten wird.

Viele Menschen, die ich beim Training sehe, könnten und sollten zum Beispiel aus meiner Sicht schwerere Gewichte verwenden oder eine schwerere Übungsvariante wählen – vorausgesetzt natürlich, dass die Technik und Belastbarkeit passt.

Ein häufiger Fehler beim Kettlebelltraining ist das Training mit zu leichten Gewichten, gerade bei Anfängern.

Wer zu leichte Gewichte verwendet, eignet sich leicht schädliche Bewegungsmuster und eine zu geringe (schützende) Körperspannung beim Training an, was u. a. zu Überlastungen und Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule führen kann.

Daher empfehle ich den meisten Frauen mit 12 kg zu beginnen (Unterkörperübungen) und Männern mit 16 kg.

Bei überdurchschnittlichem Körpergewicht oder sehr trainierten Menschen kann das Einstiegsgewicht oft auch schwerer sein.

 

Die Erfahrung hat gezeigt, dass durch die reflektorisch erhöhte Muskelspannung die Wirbelsäule mehr stabilisiert, die Übung mit guter Technik schneller erlernt wird und sich leichter anfühlt.

Von medizinisch-therapeutischem Personal, das sich mit Krafttraining wenig auskennt, kommt oft auch die Empfehlung, nicht schwer zu heben, aus Angst vor Verletzungen.

Hier empfiehlt sich jedoch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Trainer oder im Krafttraining geschulten Therapeuten, denn im Alltag müssen die meisten Menschen mit Belastungen umgehen, die deutlich über den empfohlenen Werten gehen.

Oft wird erzählt, dass der betreffende Mensch nicht mehr als 5 Kilogramm heben oder tragen sollte, wobei ich mich schon vor 15 Jahren gefragt habe, woher dieser Wert kommt, der teilweise Rückenpatienten, Älteren und Schwangeren genannt wurde, die ich betreut habe.

Wenn eine Schwangere oder junge Mutter nicht mehr als 5 Kilogramm heben darf, dann wird sie niemals ihr Kind in den Händen oder benötigte Taschen tragen dürfen – was völlig fern von der Natur ist!

Siehe dazu auch meinen Artikel „Wir schonen uns zu Tode – nimm beim Training mehr Widerstand“.

Bezogen auf die Rumpfstabilisation, insbesondere der Aktivierung der tiefen Rumpfmuskulatur, die die Wirbelsäule schützen soll, wurden diese Praxiserfahrungen in einer Studie bestätigt, die ich in meinem Artikel „Effektives Training der Tiefenmuskulatur der Wirbelsäule (Core-Training)“ zitiert habe.

Bei allem ist natürlich eine gute Körperhaltung (Technik) die Voraussetzung.

Dies erklärt die viel schnelleren Erfolge der Menschen, die sich einer regelmäßigen Trainingsbetreuung unterziehen (z. B. Personal Training oder Gruppentraining), da sie dort ständig korrigiert werden und die Belastung entsprechend ihrer individuellen Situation kurzfristig und kontinuierlich angepasst wird.

 

Abschließend möchte ich noch eine passende Anekdote zitieren, die der Freundin eines Trainers und Therapeuten widerfahren ist, der bei mir verschiedene Trainerfortbildungen absolviert hat.

In vergleichbarer Form habe ich schon selbst ähnliche Erlebnisse gehabt.

„Schöne Geschichte am Rande: Petras (Name geändert) Physiotherapeutin meinte, sie dürfe wegen ihres Rückens keinesfalls mehr als eine 4 kg Kettlebell heben (die Kenntnisse der Physiotherapeutin über Kettlebells = Null, aber trotzdem was dazu zu sagen), was Petra mir weiter trug.

Wir haben dann mal getestet (mittlerweile stehen auch Kettlebells im Wohnzimmer). Sie schaffte 5 Wiederholungen bei der Overhead Press mit 16 kg (Landfrau halt).

Beim Deadlift (Lastheben), den sie tatsächlich mit 4 kg aufgrund der „Fachberatung“ machte, dann mal locker mit 40 kg, mit Luft nach oben… mit der Folge, dass ihre Rückenschmerzen endlich weg waren.

In einem Ladyfitnessstudio, wo sie mit einer Klientin hin musste, wollten sie Petra für eine Mitgliedschaft gewinnen.

Sie könnten auch Kettlebells anbieten, wollten sie sie locken, da Petra meinte, Gerätetraining sei unfunktional und damit Mist. Petra meinte daraufhin, sie sähe hier keine Kettlebells, nur Nippel-Pearcings, wie ihr Freund (also ich) zu Kugeln bis 6 kg sage.

Die Trainerin meinte, sie hätten auch eine „sehr schwere Kugel“ von 8 kg. Darauf Petra: „Ich fasse unter 12 kg gar nichts mehr an“, betretenes Schweigen, runde Augen und geöffnete Münder.

Dann noch oben drauf: „Wir schonen uns mit so leichten Gewichten zu Tode und bekommen kein Feedback über unsere Fehler“.

Ich habe herzlich gelacht. Ich dachte, sie hört mir nicht zu, hat aber offensichtlich alles verinnerlicht. :-)“

Achtung:

Dieser Beitrag soll natürlich kein Freifahrtsschein dafür sein, seine Gesundheit zu riskieren, sondern eher dazu ermutigen, unter kundiger Anleitung seine Gesundheit und Fitness zu verbessern und eigene Grenzen oder Trainingsplateaus schnell zu durchbrechen.

Die körperliche Fitness der Durchschnittsbevölkerung ist katastrophal.

Wenn wir zum Beispiel nicht mehrfach unser eigenes Körpergewicht in Form von Hanteln vom Boden anheben können, dann sind wir entweder viel zu schwach oder viel zu schwer für unsere Körpergröße.

Vor einigen Jahrzehnten war das überhaupt keine Herausforderung für unsere Vorfahren gewesen.

 

Wenn du keine qualifizierte Trainingsbetreuung in deiner Nähe kennst, dann kann ich dir folgendes empfehlen:

1.) Mach erstmal deinen Körper grundlegend stabil und lerne, dich sicher und rückenschonend zu bewegen.

Dies kannst du über meinen umfassenden Online-Rückenkurs, in dem ich dir genau zeige, wie ich bei meinen Rückenpatienten die besten und schnellsten Ergebnisse erziele.

Hier kannst mein erfolgreiches Rückentrainingssystem direkt erwerben

 

2.) Besuche eines unserer Technikseminare (Kettlebell- oder DVRT), um zu lernen, wie du sicher, selbstständig und effizient trainieren kannst (auch ohne Fitnessstudio).

Hier findest du Termine und weitere Informationen darüber.

 

Dr. Till Sukopp