Viel Bewegung in der Natur – das Beste für unsere Kinder und für uns

Wie wichtig Bewegung bzw. körperliche Aktivität für unsere Gesundheit, Fitness und unser Wohlbefinden ist, habe ich hier schon zur Genüge geschrieben.
 
Wir sollten uns zunächst möglichst gut bewegen und dann möglichst häufig – am besten in der Natur. So hat es die Evolution für uns vorgesehen.
 
Wenn Sie Kinder haben, dann sollten Sie so häufig wie möglich versuchen, ihnen Zugang zu Bewegungsmöglichkeiten in der Natur zu verschaffen. Kinder lieben es, lernen sich, ihren Körper und ihre Grenzen besser kennen, haben in der Regel ein stärkeres Immunsystem und sind ausgeglichener.
 
Das frühe "Fesseln" der Kinder an Stühle, vor diversen Medien (15-Jährige sitzen heute durchschnittlich 7 Stunden täglich vor elektronischen Medien!) und in Räumlichkeiten, die nur sehr wenig Bewegungsmöglichkeiten bieten, sind ein Garant für gestresste, unbewegliche, schwache, kranke und unausgeglichene Kinder.
 
Eine schöne Möglichkeit, diese Herausforderungen bereits in frühen Jahren zu umgehen, sind Natur- und Waldkindergärten, von denen es in Deutschland mittlerweile mehr als 1400 gibt.
 
Die Kinder lernen dort viel über die Natur, mit Naturmaterialien kreativ zu spielen, langweilen sich (auch ohne Medien) praktisch nie, haben einen ruhigeren und entschleunigteren Alltag und lernen frühzeitig ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge zu entwickeln.
 
Kinder haben noch den natürlichen Bewegungsdrang in sich und wollen diesen gerne ausleben, am liebsten in der Natur, wo es zusätzlich so viel zu entdecken gibt.
 
 
Ich habe Freunde, deren Kind immer krank war, bis es in einen Waldkindergarten kam, wo die Kinder täglich bei Wind und Wetter draußen waren. Schon sehr bald wurde das Kind kerngesund.
 
Eine andere befreundete Familie macht mit ihren Kindern regelmäßig Ausflüge zu verschiedenen Outdoor-Trainingsanlagen im Kölner Stadtwald. Mama und Papa trainieren und die Kinder probieren neugierig aus, was sie so an den verschiedenen Geräten und drumherum im Unterholz durchführen können. Das führte dazu, dass sie im Kindergarten und diversen Sportgruppen im Vergleich zu den anderen Kindern durch ihre gute Körperkontrolle, Fitness und Geschicklichkeit auffielen.

Und wenn es mal regnet oder schnell gehen muss, dann nimmt sie der Papa mit in meine Trainingshalle und wir alle bewegen uns zu viert fleißig und vielfältig.

 
Folgende Rückmeldung habe ich letztens von einer Bekannten über die Vorzüge regelmäßiger Bewegung in der Natur (Waldkindergarten) erhalten, die für sich spricht:
 
"Dein Bericht über die Kinder hat mich motiviert in unseren Waldkindergartenfotos rumzustöbern. Denn – man höre und staune – unsere Waldkinder sind viel stärker und ausdauernder als ihre Hauskindergartenfreunde. Einer aus unserer Gruppe hat beim Aufwärmen im Kinderturnen (sie sollten Runden in der Halle laufen) die anderen dreimal umrundet und gefragt warum die alle so lahm laufen :).
 
Die Mutter von dem Jungen war damals auch ganz schön baff, als er so locker an den anderen vorbeilief.
 
Er war damals 3,5 und somit im Durchschnittsalter der Gruppe. Jetzt mit 5 gehört er zu den Großen und findet, dass das Turnen für Babys ist.
 
Vom ersten Tag an trägt jeder seinen Rucksack selbst, sie suchen dann, je nachdem wie abgestimmt wird, einen anderen Platz zum Abenteuer Erleben im Wald auf. Da geht es bergauf und bergab, zur Unterstützung gibt es einen Bollerwagen – aber wer zieht den wohl die meiste Zeit?? – Na die Kinder! Gemeinsam macht's halt mehr Spaß!
 
Heute hat mir meine Große (fast 5) erzählt, dass sie versehentlich mit dem Bollerwagen den steilen Berg runtergerannt sind – er war stärker als die Mädels und am Schluss landeten alle kichernd in der Wiese.
 
Bei meiner Tochter konnte ich beobachten, dass, als sie im Frühjahr ihre Barfußschuhe bekommen hat, sie gerannt ist wie ein Wiesel. Im Waldkindergarten hatte sie ja immer die 
schweren Winterstiefel an. Mit diesen zu rennen ist schon eine Herausforderung. Aber die Kinder, selbst die kleinsten, entwickeln die nötige Kraft recht schnell.
 
Als sie also von den schweren Stiefeln auf die Barfußschuhe umgestiegen ist, ist sie sozusagen geflogen. Bei Oma und Opa ist sie dann vor Freude über ihre Schnelligkeit 
freudig auf dem Fußweg hin und her gespurtet, dass wir nur so gestaunt haben. (Sonst gehört sie eher zu denen, die sich nicht anstrengen wollen)." Barbara L.
 
Und wie wir hoffentlich noch wissen, gilt die Regel: Was für unsere Kinder gut ist, ist für uns natürlich auch gut, wir haben es nur vergessen oder trauen uns nicht mehr.
 
Sollten Sie keinen Natur- oder Waldkindergarten in der Nähe haben oder alle Plätze schon belegt sein, dann werden Sie kreativ und toben Sie sich selbst in der Natur aus, ganz gleich, ob mit oder ohne Kind, wobei Kinder einen dabei auf die tollsten Ideen bringen.
 
Also, raus in die Natur oder schauen Sie einmal bei einem Bauerhof in der Nähe vorbei und fragen Sie eventuell, ob Sie dort einmal ein paar Stunden mithelfen dürfen (wenn Sie wollen).
 
Ich kenne Familien in Köln, die machen sogar extra Urlaube auf dem Bauernhof, damit ihre Kinder einmal echte Kühe sehen können. Teilweise staunen die Kinder dann, dass es nur eine lila Kuh gibt – und das ist die aus dem Fernsehen…
 
Zur Not kann auch ein Spielplatz herhalten, aber passen Sie auf, dass Sie nicht erwischt werden, denn Erwachsene dürfen in Deutschland nicht die Geräte auf Spielplätzen benutzen. 🙁
 
Gerne höre ich von Ihren Erfahrungen diesbezüglich!
 

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