Paleo-Ernährung: Was ist das eigentlich? (Teil 1 von 2)

Dies ist ein Gastartikel von Constantin Gonzalez, www.paleosophie.de

In letzter Zeit taucht in Sportlerkreisen immer wieder das Stichwort „Paleo-Ernährung“ auf. Was verbirgt sich dahinter? Ist das nur eine Welle aus den USA oder kann man damit mehr aus seinem Training machen?

Die Paleo-Ernährung untersucht, wie der Mensch sich in der Steinzeit ernährt hat. Dabei gehen Wissenschaftler davon aus, dass der Mensch sich über einen Zeitraum von über 2,5 Millionen Jahren optimal auf eine bestimmte Ernährungsweise evolutionär angepasst hat. Erst seit etwa 10.000 Jahren hat der Mensch mit dem Beginn der Agrar-Revolution seinen Speiseplan radikal umgestellt, und seit etwa 50-100 Jahren sind moderne Lebensmittel wie Zucker, Weißmehlprodukte, Burger und Pringels auf dem Ernährungsplan des Menschen gekommen.

Sie ahnen es bereits: Kann die Umstellung unserer Ernährung auf moderne Zivilisations-Kost eine Ursache für moderne Zivilisations-Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Übergewicht, metabolisches Syndrom, Allergien und Auto-Immunerkrankungen sein? Welchen Zusammenhang gibt es genau zwischen Ernährung und Fitness? Gibt es Geheimnisse in der Steinzeit-Ernährung, die den Urzeitmenschen fitter und gesünder gemacht haben, als den „Couch-Potato“ von heute?

Ausgrabungen bringen es ans Licht: Der Urzeit-Mensch war topfit!

Paläontologen haben tatsächlich festgestellt, daß Skelette von Menschen, die älter als 10.000 Jahre sind und sich auf Jäger- und Sammler-Art ernährt haben weniger Anzeichen von Zivilisations-Erkrankungen aufweisen als Skelette, die nach der Einführung des Ackerbaus gelebt haben. Auch war der Steinzeit-Mensch deutlich muskulöser aufgebaut als der Zivilisations-Mensch. Er hatte eine höhere durchschnittliche Körpergröße, gesündere Zähne, keinerlei Anzeichen von Herz- und Kreislauferkrankungen und auch an sonstigen „Zipperlein“ des Alterns schien er weniger zu leiden: Auch alt gewordene Vorfahren der Urzeit waren fit und muskulös und sie konnten mühelos mit jüngeren Kollegen bei der Jagd mithalten. Die häufigste Todesursache des Steinzeit-Menschen waren Jagdunfälle und Infektions-Krankheiten. Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall waren dagegen auch bei alten Steinzeit-Menschen weitgehend unbekannt.

Dagegen fanden Paläontologen in Skeletten neueren Ursprungs deutliche Anzeichen von degenerativen Krankheiten: Sobald eine Kultur sesshaft wurde und mit dem Anbau von Getreide und anderen Kulturpflanzen begann, nahm auch die Kindersterblichkeit dramatisch zu, die Knochendichte nahm ab und Anzeichen von Karies, Gefäßverkalkung und anderen degenerativen Krankheiten nahmen in den Skeletten messbar zu.

Essen wie in der Steinzeit macht stark, gesund und fit

Diese Anzeichen haben irgendwann auch Ernährungswissenschaftler aufmerksam gemacht, allen voran Dr. Loren Cordain, der heute als einer der Väter der Paleo-Ernährung gilt: Er hat zum ersten Mal systematisch die Zusammensetzung der Steinzeit-Ernährung und der Ernährung moderner Jäger- und Sammler-Kulturen untersucht und mit der modernen Zivilisations-Ernährung verglichen. Der Steinzeit-Mensch aß vornehmlich:

– Viel Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier aus der Jagd,

– dazu reichlich Gemüse in allen Farben sowie Wurzeln und Knollen, die er sammelte und

– dazu einige Früchte, Beeren, Nüsse und Samen.

Auffällig ist, was der Steinzeit-Mensch nicht gegessen hat. Für „Grok“, den Prototypen aller Steinzeit-Menschen waren:

– Getreide und alle Getreide-Produkte, wie Brot, Nudeln, Müsli, Pizza, Bier & Co.,

– Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen und auch Erdnüsse,

– Milch und Milch-Produkte,

– pflanzliche Öle,

– Zucker

– und alle anderen industriellen Fertig-Produkte

komplett unbekannt.

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