Die Wahl der Fußbekleidung beim Training ist nicht nur wichtig für das Wohlbefinden oder den Schutz der Füße.
Sie kann auch darüber entscheiden, ob die Füße beweglicher und stabiler werden und wie langfristig die Trainingsleistung ausfällt. Die Wahl ist also auch ein weiterer Baustein für eine bessere Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Die Vorteile des "Barfußtrainings" habe ich bereits mit einigen Artikeln angerissen. Siehe Barfuß ist "in" und "Warum Schuhe krank machen".
Da ich auch immer wieder auf meine Fußbekleidung angesprochen werde, wollte ich einmal meine persönlichen Favoriten für mein Training vorstellen:
1.) Barfuß, also nackte Füße
2.) Training in Socken
3.) Natürlich bin ich nicht durchgehend auf Socken oder barfuß unterwegs. Vom Schuhwerk her gefallen mir folgende Modelle am besten, weil ich damit bisher dem Barfußgefühl am nächsten gekommen bin:
Bildquelle: nakedshoes.de
Das sagt die Firma:
NakedShoes sind den Laufsandalen der legendären Tarahumara-Indianer nachempfunden. Huarache-Style made in Germany!
NakedShoes verbinden das Beste des Barfußlaufens mit optimalem Schutz. Eine strapazierfähige Vibram-Sohle und weiche Riemen lassen die Barfuß-Sandale mit dem Fuß verschmelzen.
NakedShoes:
- werden in Handarbeit von einem orthopädischen Schuhmacher maßangefertigt
- geben kein Gift ab (Material für Medizinprodukte zugelassen)
- sind ultraleicht (ca. 60 G.)
- geben dem Barfußläufer Schutz vor Scherben, Dornen etc.
- erhalten die volle Flexibilität des Fußes
- trainieren die Muskulatur – von den Füßen bis zu den Schenkeln
- sehen gut aus und sind viel zu schade um nur damit zu laufen
Das sage ich:
Mit Hilfe des Anleitungsvideos auf der oben genannten Seite lässt sich das Binden dieser maßgefertigsten Schuhe schnell erlernen. Danach schlüpft man nur noch hinein, so dass ein regelmäßiges, vollständiges Binden entfällt.
Sie Sandalen erhalten das außergewöhnliche Freiheitsgefühl der Füße und haben den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Flipflops nicht vom Fuß fallen können und das lästige Anspannen der Zehenmuskeln, um die Sandale am Fuß zu halten, entfällt, vor allem, wenn man einmal laufen muss (z. B. um einen Bus noch zu bekommen oder einem Regenschauer zu entfliehen).
NakedShoes haben eine sehr dünne und flexible Sohle, durch die ich bei Spaziergängen, Wanderungen, Läufen und im "normalen" Training sehr viel von der Bodenbeschaffenheit spüren kann, was u. a. die Fußbeweglichkeit verbessert und die Muskulatur kräftigt.
Manchen erscheint der Preis zunächst zu hoch, doch die Schuhe sind aus meiner Sicht die Investition wert, denn die Sohle ist äußerst langlebig (manche Läufer haben nach mehreren hundert Kilometern immer noch dieselbe Sohle!), ungiftig und eine Maßanfertigung. Außerdem gibt es eine 60-Tage-Geld-Zurück-Garantie (die wohl kaum einer in Anspruch nehmen wird).
Natürlich kann man sich ähnliche Sandalen auch selbst herstellen, doch das ist nicht jedermanns Sache, dauert etwas und das Material hat in der Regel eine geringere Qualität.
Mit den Schuhen kann man auch prima laufen (die oben genannten Indianer leben es uns schließlich vor) und normale Kraft-/Fitnesstrainingseinheiten lassen sich darin auch gut durchführen.
Achtung: Barfußlaufen erfordert oft mehrere Monate bis über ein Jahr an Vorbereitung, andernfalls hat man aufgrund von Schmerzen durch Überlastungen schnell keine Freude mehr daran.
Schnelle Seitwärtsbewegungen und Richtungswechsel, wie sie z. B. bei Shuttle-Sprints oder Agility-Training durchgeführt werden, sollten jedoch besser barfuß oder in festerem Schuhwerk durchgeführt werden. Auch beim Krabbeln stören die Sandalen manchmal ein wenig, aber da kann man sie ja auch schnell aus- und anschließend wieder anziehen.
Es gibt auch andere Anbieter, die vergleichbare Sandalen anbieten, doch bisher habe ich da noch keinen mit einer vergleichbar dünnen und flexiblen Sohle gefunden (kann aber auch an mir liegen).
Mein Fazit: NakedShoes sind eine wunderbare Lösung für ein Training mit herrlich freiem Barfußgefühl, wenn die Fußsohle geschützt werden soll oder wenn die Hausordnung aus Hygienegründen kein Barfußtraining erlaubt.
Website: www.nakedshoes.de
Schuhe von Sole Runner
Bildquelle: sole-runner.com
Das sagt die Firma:
- Sole Runner-Schuhe haben eine dünne und dennoch höchst abriebfeste Sohle und selbstverständlich keine Dämpfung.
- Sie sind im Zehenbereich breit genug, damit sich die Zehen in alle Richtungen ungehindert bewegen können.
- Obermaterial und Sohle müssen so flexibel sein, dass die natürlichen Fußbewegungen nicht eingeschränkt werden.
- Selbstverständlich müssen die Materialien, vom Obermaterial, dem Faden, Klebstoff bis zur Laufsohle unseren ethischen Ansprüchen entsprechen und dennoch höchste Qualität aufweisen.
- Die Schuhe wurden in Deutschland entwickelt und werden in Europa hergestellt.
Das sage ich:
Da ich schmale Füße habe, bin ich mit dem Modell "Pure" (siehe Bild) sehr zufrieden. Die Firma bietet aber auch Modelle für normale/breitere Füße (z. B. den FX Trainer), aber auch Freizeitschuhe, die weniger sportlich aussehen und dennoch die sehr dünne und flexible Sohle aufweisen.
Bei manchen minimalistischen Schuhen geht die Zehenkappe zu weit nach oben, was hier nicht der Fall ist. Der große Zeh erfüllt u. a. eine wichtige Ankerfunktion für das Gleichgewicht und sollte leicht Bodenkontakt haben oder bekommen können.
Mein Fazit: Wenn ich mehr Stabilität am Fuß benötige (z. B. bei multidirektionalen Laufbewegungen) oder es kühler ist, fühle ich mich in den Schuhen von Sole Runner sehr wohl. Ich kann damit alles machen und die Sohle ist im Vergleich zu Schuhen anderer Anbieter im gleichen Marktsegment sehr dünn und flexibel, sodass der Fuß viel Bewegungsfreiheit hat und viele Sinnesreize vom Boden noch gut wahrnehmen kann.
Viele Menschen zeigen auch ungern ihre Füße oder haben lieber Schuhe am Fuß, sodass Sole Runner-Schuhe hier eine gute Alternative zur Sandale sein können.
Website (zum Kauf): www.barfußlaufen.com
Sicher gibt es noch viele andere gute Schuhe und Anbieter, die ich noch nicht kenne oder getestet habe, aber die beiden genannten Modelle legen für mich die Messlatte schon sehr hoch.
Ganz gleich, für welches Schuhwerk Sie sich entscheiden, folgende Faustformel habe ich im letzten Jahr gelernt und gebe sie gerne weiter:
Wenn Sie Ihren Schuh nicht problemlos in die eigene Hosentasche stecken können, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schuh, der auf Dauer nicht gesund für Ihre Füße und somit für Ihren Körper ist.
(Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, die u. a. vom Nutzungszweck abhängen.)
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