Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass es Zusammenhänge zwischen der Griffkraft und der Gesundheit sowie der Lebenserwartung gibt. Dabei kam heraus, dass die Probanden mit einer höheren Griffkraft nicht nur gesünder als die „Schwächeren“ waren, sondern auch länger lebten. Die Griffkraft stellt einen guten und einfach zu messenden Fitnessparameter dar, da sie gut mit der Kraftfitness des ganzen Körpers korreliert. Kräftige Menschen haben in der Regel auch eine höhere Griffkraft.
Die hohe Bedeutung der Muskulatur und deren Kraft auf die Gesundheit und Lebenserwartung wird erst seit ca. 15-20 Jahren vermehrt erforscht und entdeckt. Die Zeiten sind lange vorbei, in denen die Wissenschaft noch glaubte, dass Muskeln lediglich Mittel zum Zweck der (Fort-) Bewegung sind.
Mittlerweile weiß man um den großen Einfluss der Muskulatur u. a. auf
- das psycho-physische Wohlbefinden,
- den Stoffwechsel,
- das Herz-Kreislaufsystem,
- das Hormonsystem,
- die Knochen und das Gehirn.
Wer regelmäßig seine Muskelkraft trainiert, ist allgemein gesünder, besser gelaunt, lebt länger, kann bis ins hohe Alter hinein noch selbstständig den Alltag bewältigen und sieht besser und jünger aus.
Für ein einfaches, aber gezieltes Muskeltraining ist es nie zu spät. Es gibt gute Untersuchungen an 80- bis 90-Jährigen, die zeigen, welche enormen Kraftsteigerungen sich auch in diesem Alter noch erzielen lassen, ganz zu schweigen von der damit verbundenen Verbesserung der Lebensqualität. In der orthopädischen Rehabilitation arbeite ich u. a. viel mit 60- bis 80-Jährigen zusammen und bekomme eine Menge positive Rückmeldungen über die Verbesserung der Kraft, der Beweglichkeit, der Schmerzreduktion, der Schnelligkeit beim Gehen, des allgemeinen Wohlbefindens und der Verbesserung beim Treppensteigen von meinen Patienten. Häufig höre ich, dass ihnen das Training schon richtig gefehlt hat, wenn sie mal 14 Tage lang im Urlaub waren.
Die Griffkraft verbessert sich in der Regel schon durch ein allgemeines Krafttraining, wobei sich besonders Zug- und Ruderübungen und das Tragen schwerer Gegenstände (z. B. die Übung Farmer´s Walk mit zwei Kurzhanteln oder Kettlebells) sehr bewährt haben. Viele weitere gute Tipps und Methoden zur Verbesserung der Kraft finden sich hier in der Blog-Kategorie „Training“ und in meinen Büchern.
Viele, die bereits regelmäßig trainieren, kennen sicher das Problem, dass bei einigen Übungen die Griffkraft das schwächste Glied der Kette ist, sei es beim Hangeln, bei Klimmzügen, beim Kreuzheben oder bei hohen Wiederholungszahlen von Kettlebell-Snatches. Dabei ist es am sinnvollsten, zunächst das schwächste Glied einer Kette zu stärken (hier also die Griffkraft), anstatt die starken Glieder noch stärker zu machen und somit die Schwachstellen noch weiter zu schwächen. Ganz gleich, wie stark die Kette Mensch sein mag, wenn das schwächste Glied reißt, ist es vorbei mit dem Training oder der Gesundheit.
Aus diesem Grund arbeite ich regelmäßig auch an meiner Griffkraft, z. B. mit folgenden Übungen:
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