Übergewicht ist v.a. ein Symptom für vielfältige negative psychische und physische Einflüsse auf den Menschen.
Rund zwei Drittel (67%) der Männer und die Hälfte (53%) der Frauen in Deutschland sind übergewichtig (BMI ≥ 25 kg/m2).
Jeder vierte Erwachsene ist stark übergewichtig (fettleibig/adipös; BMI ≥ 30 kg/m2). Das sind 23% der Männer und 24% der Frauen.
Von den deutschen Kindern und Jugendlichen sind 15,4% übergewichtig und 5,9% fettleibig.
Taillenumfang
Je höher der Körperfettanteil ist, desto größer ist das gesundheitliche Risiko für eine Vielzahl an Beschwerden sämtlicher medizinischer Fachrichtungen.
Das gesundheitliche Risiko lässt sich grob und einfach mit Hilfe eines Maßbands über den Taillenumfang ermitteln.
Die Präventivmedizin empfiehlt einen maximalen Taillenumfang von 94 cm bei Männern und 80 cm bei Frauen (Taille = Mitte zwischen unterer Rippe und oberen Beckenkamm).
Darüber ist das Risiko für Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen leicht erhöht und über 102 cm bei Männern bzw. 88 cm bei Frauen ist das Risiko stark erhöht.
Insulin
Insulin ist zur Zeit einer der weltweit wichtigsten krankheitsfördernden Faktoren. Durch Bewegung und Ernährung kann man ihn jedoch gut im Zaum halten.
Insulin ist das Schlüsselhormon, das u.a. Zucker aus dem Blut in die Zellen befördert. Gelingt dies nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt, spricht man von einer Insulinresistenz.
Insulinresistenz wird auch als Prä-Diabetes bezeichnet und ist die Vorstufe zum Typ-2-Diabetes.
Eine Insulinresistenz kann u.a. dadurch festgestellt werden, dass der Nüchtern-Blutzuckerspiegel bestimmt wird. Ist dieser höher als 100-125 mg/dl Blut, kann das ein Hinweis auf eine Insulinresistenz sein.
Hierzu ein paar medizinische Informationen in Kürze:
- 95 % der Menschen mit einem Bauchumfang von über 100 cm sind insulinresistent.
- Insulinresistenz ist eine komplexe Stoffwechselstörung und ein proinflammatorischer, gefäßschädigender Zustand, häufig mit vorzeitig eintretenden, fatalen Gesundheitsfolgen.
- Insulinresistenz ohne Diabetes erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bereits um das 2-3-fache.
- Der Insulinresistente kann leider kaum abnehmen. Daher sollte eines der ersten Ziele darin bestehen, die Insulinresistenz zu reduzieren.
- über 80 % der Typ-2-Diabetiker sind insulinresistent und übergewichtig.
- Typ-2-Diabetiker + Wampe = Insulinresistenz, aber auch = Entzündungsprozesse in den Gefäßen
- Der Blutzuckerspiegel steigt erst an, wenn schon alles „gelaufen“ ist, da die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse bereits „kaputt“ sind.
- Aus präventivmedizinischer Sicht ist es das allerwichtigste Ziel das Bauchfett zu reduzieren. Leider kümmert sich da fast keiner drum, da es viel Aufwand bedarf und durch die u.a. insulinbedingte Trägheit erschwert wird.
- Pro 4 kg Gewichtszunahme verdoppelt sich das Typ-2-Diabetes-Risiko.
- Eine Gewichtsabnahme um 4 kg senkt das Typ-2-Diabetes-Risiko um etwa 60 %.
- BMI 35 vs. BMI 21: Diabetes-Risiko ist 40-fach erhöht
- Diabetes ist ein Lifestyleproblem auf fruchtbarem genetischen Boden.
- Einfache Lebensstilfaktoren (moderate Ernährungs- und Bewegungsumstellung) senken das Risiko für Typ-2- Diabetes um 50-60 %.
Insulinresistenz reduzieren oder aufheben
Eine Insulinresistenz kann über eine Veränderung des Lebensstils reduziert und auch wieder ganz aufgehoben werden.
Dies geschieht vor allem über eine Ernährungsumstellung (z. B. überwiegender Konsum von Nahrungsmitteln mit niedriger glykämischer Last) und vermehrte körperlicher Aktivität, z.B. ein Ausdauertraining (zu Beginn können flotte Spaziergänge genügen).
Auch ein überwachtes Krafttraining alle zwei bis drei Tage mit moderater Intensität kann nach vier bis sechs Wochen die Insulinresistenz um die Hälfte senken und den Verbrauch an oralen Antidiabetika noch deutlicher.
Bei höherer Belastung werden die metabolischen Parameter noch weiter gebessert.
Emotionale Folgen von Übergewicht
Übergewicht kann mit verschiedensten negativen Emotionen verbunden sein.
Möglich sind u.a.:
- ein negatives Selbstbild
- ein geringeres Selbstwertgefühl, evtl. sogar Minderwertigkeitsgefühl
- das Gefühl, den eigenen Körper „nicht auf die Reihe“ zu bekommen
- Scham
- das Gefühl versagt zu haben
- negative Gefühle durch Mobbing
- negative Gedanken durch (eventuelle) Verurteilung von anderen
- Schwerfälligkeit durch eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit
- Rücken- oder Gelenkschmerzen
- Müdigkeit, Trägheit oder Antriebslosigkeit
- u.v.m.
In den nächsten Beiträgen geht es um praktische Schritte zur dauerhaften Körperfettreduktion – ganz gleich, ob diese aus gesundheitlichen, ästhetischen, funktionellen oder psychologischen Gründen erfolgen soll.
Abnehmen und das neue Gewicht dauerhaft halten zu können bedeutet weit mehr als einfach nur „weniger zu essen und sich mehr zu bewegen“.
Einige der wesentlichen Schritte fehlen leider in vielen Programmen, was häufig dazu führt, dass eventuelle Erfolge nicht von langer Dauer bleiben.
Wenn du möchtest, dass ich dich bei diesem Prozess unterstütze, dann melde dich per E-Mail an info@tillsukopp.de, damit wir gemeinsam besprechen wie ich dir am besten helfen kann.
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