Einer der größten Fehler, der von vielen Freizeitfitnesssportlern begangen wird, ist der, dass sie eher Workouts durchführen als ein strukturiertes Training. Wenn man sich wirklich verbessern möchte, z. B. im Bereich Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit oder Beweglichkeit, dann sollte man sich wenigstens vier, besser sechs Wochen lang konsequent an ein Programm halten und ein Trainingstagebuch führen. Das Trainingstagebuch ist eines der wichtigsten Utensilien, das in der Sporttasche nie fehlen sollte.
Bei jeder Einheit wird für jede Übung die Anzahl der Wiederholungen und Sätze (Übungsdurchgänge) sowie das jeweilig verwendete Gewicht eingetragen. Bei Übungen mit dem eigenen Körpergewicht ist die Variante bzw. der Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Übung anzugeben. Nur so weiß man in der folgenden Einheit immer, welches Soll zu erfüllen ist (möglichst mindestens so viel wie in der letzten Einheit). Außerdem kann man klar erkennen, ob man sich verbessert oder nicht.
Wer ohne Plan einfach nur vor sich hin schwitzt nach dem Motto „Hauptsache es ist anstrengend“, der trainiert nicht, sondern macht ein Workout. Training ist ein klar strukturierter Prozess der ein klares Ziel verfolgt und sich in morphologisch (die Körperform/den Körperbau betreffend) messbaren Anpassungen äußert (z. B. mehr Muskelmasse, mehr Zellkraftwerke, mehr fettspaltende Enzyme, mehr Blutbahnen o. ä.).
Das Trainingstagebuch sorgt also dafür, dass man auf sein Trainingsziel fokussiert bleibt und am Anfang jeder Trainingseinheit genau weiß, was zu tun ist. Hierzu gehört, dass ganz klar ist, welche Übungen man mit welcher Wiederholungs- und Satzzahl durchzuführen hat und bei welchem Gewicht.
Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass das Trainingstagebuch unschätzbare Dienste bezüglich der Motivation liefert, da man schwarz auf weiß die eigenen Trainingsfortschritte dokumentiert sieht. Ich freue mich z. B. immer sehr darüber, dass ich nahezu jede Woche stärker und ausdauernder werde, wie mir meine Aufzeichnungen belegen. Natürlich gibt es immer mal Tage, an denen man nicht so fit oder leistungsfähig ist und das Training etwas zurückschrauben oder auch einmal ganz ausfallen lassen sollte, weil der Körper z. B. noch etwas mehr Regeneration benötigt.
Ab der nächsten Einheit sollte man dann aber wieder versuchen, sich langsam der alten Bestmarke zu nähern und diese zu überbieten (z. B. eine Wiederholung mehr machen oder das Gewicht leicht erhöhen).
Wer nichts aufschreibt, läuft schnell Gefahr, ins Blaue hinein zu trainieren und tatsächliche Trainingsfortschritte nicht oder kaum mitzubekommen. Dies führt häufig zur Aufgabe des Trainings oder zum ständigen Wechsel auf andere Programme oder Übungen, bei denen dieser Fehler dann erneut begangen wird.
Wer schnelle Erfolge haben möchte, der schreibt seinen Weg zum Ziel auf, auch um beim eventuellen Scheitern nach Ursachen forschen zu können. Dies funktioniert übrigens auch hervorragend bei der Ernährung: Beim Abnehmen haben diejenigen die besten Erfolge, die täglich aufschreiben, was sie alles zu sich nehmen. Diejenigen, die es nur schätzen, belügen sich oft (unbewusst) selbst.
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