Das Problem mit Vitamin D3

Wenn ich nur ein Nahrungsergänzungsmittel nehmen dürfte, dann wär es ganz klar Vitamin D3, da es in unseren Breiten (Deutschland) nahezu unmöglich ist, es in ausreichender Menge das ganze Jahr hindurch über die Sonne oder die Nahrung aufzunehmen. Selbst im Sommer fällt es vielen schwer täglich Stunden mit nacktem Oberkörper in der Sonne zu sein.

Es gibt aber aus meiner Sicht ein großes Problem mit Vitamin D3: Viele Ärzte und Apotheker scheinen sich in diesem Bereich nicht ausreichend fortgebildet zu haben und das scheint von unserem „Gesundheitssystem“ auch so gewollt zu sein, denn zumindest in einigen Bundesländern werden dafür keine Fortbildungspunkte von der Ärztekammer vergeben.

Ich bekomme immer wieder den Eindruck, dass der selbstverantwortliche Patient nicht immer erwünscht zu sein scheint. Das mag hart oder übertrieben klingen, aber meine Praxiserfahrungen zeigen es jedes Jahr erneut.

Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Ich möchte keinesfalls Ärzte oder Apotheker schlecht machen. Ich habe einige im Freundeskreis, arbeite mit mehreren guten Ärzten zusammen, habe viele Ärzte in meiner Leserschaft, mehrere als Klienten und bin froh, dass es diese Berufsgruppen gibt. Hier schildere ich lediglich die Erlebnisse und Erfahrungen aus meiner täglichen Praxis.

Jedes Jahr im Herbst empfehle ich, den Vitamin D3-Status im Blut ermitteln zu lassen, um zu wissen wo man steht und individuell angepasste Dosierungsempfehlungen geben zu können.

Der Hintergrund ist der, dass der Großteil der Deutschen hier laut Wissenschaft einen Mangel (< 30 ng/ml, Osteoporoserisiko im Alter), einen schweren Mangel (< 20 ng/ml, hohes Osteoporoserisiko, Störung des vegetativen Nervensystems) oder einen extremen Mangel (< 12 ng/ml, Osteomalazie, Rachitis) aufweist.

Die Studienlage ist hier eindeutig und bereits vor ein paar Jahren lagen auf Pubmed 55.000 dokumentierte Untersuchungen über die Wirkungen von Vitamin D3 vor.

Auch in der populärwissenschaftlichen Literatur gibt es mittlerweile viele sehr gute Bücher, die auch der Laie gut verstehen kann.

Vitamin D3 ist so wichtig für das Immunsystem, dass z. B. Erkältungen und grippale Infekte erheblich seltener bis gar nicht mehr in Studien aufgetreten sind, wenn regelmäßig eine bestimmte Menge D3 aufgenommen wurde. Auch die Dauer einer Grippe konnte durch hochdosierte Vitamin D3-Aufnahme verkürzt werden.

Doch die positiven Gesundheitswirkungen von Vitamin D3 reichen weit über das Immunsystem hinaus.

Die Rückmeldungen, die ich jedoch regelmäßig von Bekannten und Klienten erhalte, nachdem sie beim Arzt um die Ermittlung des Vitamin D3-Wertes über das Blut gebeten haben oder Vitamin D3-Präparate in der Apotheke kaufen wollten, sind immer wieder erschütternd.

Ein paar Beispiele:

Man muss sich beim Arzt häufig rechtfertigen, warum man denn diesen Wert (auf Selbstzahlerbasis, ca. 35-40 Euro) ermittelt haben möchte, den der Arzt oft nicht für sehr wichtig hält.

Man bekommt genervte Antworten, wenn man nach dem Ergebnis noch einmal genau nach der Einheit fragt, denn die Labore geben den Wert entweder in ng/ml oder in nmol/l an. Die Angabe hat natürlich erhebliche Auswirkungen auf die anschließende Dosierung bei der Supplementation.

Fast alle meiner Klienten hatten oder haben einen leichten bis extremen Vitamin D3-Mangel. Bei den meisten Fällen, bei denen ich eine Rückmeldung erhalte, bekommt die Person entweder gesagt, dass der Wert in Ordnung sei (weil das Labor ihn hier aufgrund veralteten Wissens noch so eingestuft hat) oder die Dosierungsempfehlungen sind so gering, dass der Wert aus der Erfahrung heraus dennoch weiter sinken wird.

Eine Bekannte von mir wollte in der Apotheke Vitamin D3-Tabletten kaufen und bekam die üblichen Tabletten mit 1.000 I.E. pro Stück angeboten. Als sie daraufhin fragte, ob es nicht wesentlich höhere Dosierungen gibt, kam sinngemäß die Antwort: „Das ist aber viel.“

Viele Ärzte und Apotheker scheinen eine große Angst vor Überdosierung auf diesem Gebiet zu haben, weil sie den aktuellen Kenntnisstand über Vitamin D3 nicht haben.

Wenn jemand z. B. 10.000 I.E. nehmen möchte, finden sie das oft schon gefährlich hoch, ein zehnminütiges Sonnenbad in Badehose oder im Bikini hingegen nicht, was jedoch zur gleichen Vitmain D3-Produktion führt.

In den letzten Wochen hatte ich zwei Klienten, die einen extremen Mangel hatten (Werte unter 12 ng/ml).

Der Erste bekam vom Arzt gesagt, dass alles in Ordnung sei, die Zweite bekam immerhin ein Rezept. Ich hatte mich dann schon gefreut, dass sie eine fortschrittliche Ärztin hatte, die ihr z. B. Dekristol mit 20.000 I.E. pro Tablette verschreibt, doch auf dem Rezept stand die Empfehlung 1.000 I. E. einmal täglich aufzunehmen.

Damit kann man geradewegs in die Knochenkrankheit hineinrennen. Laut einer bekannten und erprobten Therapie sollte sie die ersten paar Tage lang 100.000 I.E. täglich aufnehmen, um schon binnen einer Woche den Zielbereich im Blut erreichen zu können (nach meiner Erkenntnis ist man mit einem Wert von 70-100 ng/ml gut beraten).

Derartige Rückmeldungen bekomme ich leider häufig, daher lauten meine Empfehlungen:

  • Lassen Sie Ihren Vitamin D3-Wert im Blut bestimmen und wenn Sie sich rechtfertigen müssen, sagen Sie, dass Sie gerade Ihr Leben gesundheitlich umstellen, mehr Sport treiben, sich besser ernähren wollen und bei der Beschäftigung mit Gesundheitsthemen u. a. auf diesen wichtigen Gesundheitswert gestoßen sind.
  • Versuchen Sie sich im Falle eines Mangels ein Rezept für hochdosierte Tabletten ausstellen zu lassen (1.000 I. E. pro Tablette sind eine sehr niedrige Dosierung, s. o.)
  • Kaufen Sie sich wenigstens ein Buch zum Thema: „Gesund in sieben Tagen“ von Dr. med. Raimund von Helden und probieren Sie die individuellen Dosierungsformeln aus. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
  • Lassen Sie nach ein paar Wochen erneut Ihren Vitamin D3-Spiegel bestimmen. Sollte die Dosierungsformel nicht funktioniert haben, kann das u. a. daran liegen, dass Sie parallel kein Vitamin K2 aufgenommen haben oder Ihr Körper das Produkt nicht richtig aufnehmen kann. In dem Fall versuchen Sie es mit dem Produkt einer anderen Firma erneut, bis es funktioniert.
  • Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand. Die Wissenschaft schreitet rapide voran und unser Wissen verdoppelt sich aktuell alle 6 Jahre. Was ein Medizinstudent an der Universität lernt, ist oft nach sechs Monaten schon wieder veraltet, habe ich kürzlich erfahren.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen auch folgende Beiträge empfehlen:

Wie Sie gesünder durch die Erkältungszeit kommen – Vitamin D3

Warten Sie nicht auf die Medizin… (Teil 1)

Warten Sie nicht auf die Medizin… (Teil 2)

Wer auf Facebook ist, könnte dieses kurze Auklärungsvideo zum Thema von der Paleo Convention 2017 interessant finden.

 

Ergänzung vom 02.10.2018:

Da viele Menschen ihre Informationen zu sämtlichen Themen noch aus dem Fernsehen und den gleichgeschalteten „offiziellen“ Medien holen, könnte zum Thema „Gesundheitsinformationen aus dem Fernsehen“ folgender Beitrag interessant sein, um zu sehen, wie die Macher da gerne arbeiten, um die Zuschauer oder Leser zu manipulieren und zu täuschen:

SWR gegen Vitamin D: 25-facher Faktencheck durch Dr. van Helden (leider verliert der SWR haushoch)

 

Nachtrag vom 07.11.2017:

Dieser Artikel hat sehr viel Resonanz erzeugt. Daher empfehle ich, auch die Kommentare unten anzusehen, um die Erfahrungen und ergänzenden Informationen von anderen zu lesen.

Ein berechtigter Kritikpunkt kam mehrfach: Im Artikel kommt es nicht so deutlich raus, daher möchte ich hier noch einmal darauf hinweisen. Wer regelmäßig Vitamin D3 supplementiert, vor allem in höheren Dosen, sollte zusätzlich Vitamin K2 einnehmen. Mehr Informationen dazu gibt es u. a. in der folgenden sehr informativen Rückmeldung, die ich von einem Arzt zum Artikel erhalten habe:

„Ein sehr guter Artikel zu D3! Vielen Dank!
Hier ein paar Anmerkungen:
1.) Deine Erfahrungen mit den Ärzten (Cave: Ich bin selbst einer, allerdings Handwerker!) kann ich nur bestätigen.
Zwischen Ignoranz, Spöttelei („Ach du glaubst jetzt auch an diesen Blödsinn!“) und Unwissen war, insbesondere bei Internisten und Allgemeinmedizinern, alles vertreten. Gottseidank hat sich das in  der Zwischenzeit etwas gebessert, aber fundiertes Wissen über Vit. D ist leider noch eher selten…
Aus meiner Sicht gute Informationen gibt es u.a. bei https://grassrootshealth.net, https://www.vitamindwiki.com/VitaminDWiki und natürlich http://www.vitamindelta.de/home.html.
2.) v. Heldens Buch ist gut und seine Anleitung zum Auffüllen bei Vit.-D-Mangel wirklich nachvollziehbar und praktikabel. Allerdings macht er mir zunehmend einen eher fanatischen Eindruck, so dass ich mich von seinem Service vor ein paar Jahren wieder abgemeldet habe. Aber – wie gesagt – als Einstieg absolut o.k.!
3.) Das Problem des durchschnittlichen deutschen Patienten ist, dass er in der Regel nur dann etwas einnimmt, wenn es das auf Rezept gibt und das Präparat somit von der Kasse gezahlt (bzw. von der PKV erstattet) wird. Das führt dazu, dass entweder die viel zu niedrigen 1.000 I.E.-Präparate oder das Decristol mit 20.000 I.E. pro Dosis verschrieben wird.
Die Heaney-Studie zeigt m. E. eindrucksvoll, dass die wöchentliche hochdosierte Gabe von D3 nicht so effektiv ist, wie die tägliche Zufuhr.
Deswegen empfehle ich diese Kapseln, die es zwar nicht auf Rezept gibt, aber 250 Kapseln für knapp 12 € = knapp 5 ct/Tag sollte verkraftbar sein. (Anmerkung: Natürlich gibt es im Internet auch noch viele andere gute Quellen.)
4.) Ich halte deine Empfehlung von 70 – 100 ng/ml für PERFEKT! Üblicherweise liegen die Zielvorgaben sehr viel niedriger. Ich persönlich nehme seit Jahren 5.000 I.E./Tag, also eine der oben genannten Kapseln und liege damit genau in dieser Range.
5.) Ich würde routinemäßig auch mehr als einmal pro Jahr einen Vit.-D-Test machen. Ein Test im Januar/Februar zeigt dir, ob du mit deiner Substitution in der Winterzeit gut hinkommst und ein Test im Juli/August, ob du vielleicht mit der Vit-D-Aufnahme für ein paar Monate reduzieren kannst.
6.) Dein Hinweis auf Vit. K2 ist sehr wichtig; er kommt mir in deinem Artikel allerdings ein bisschen spät. Ich weiß, die K2-Gabe  bei Vit. D-Substitution ist ein bisschen umstritten (v. Helden hielt das für völlig unnötig; vielleicht sieht er es zwischenzeitlich anders), nach meiner Meinung allerdings ist K2 bei D3-Substitution unverzichtbar. Insofern gehört für mich in einem Vit. D-Artikel von an Anfang an auch der Hinweis auf K2 – aber vielleicht bin ich an dieser Stelle zu fanatisch… 😉
Ich selbst kaufe K2 bei amazon und nehme täglich eine Kapsel. (Wieder die Anmerkung: Auch hier gibt es natürlich noch viele andere gute Quellen.)
Gute Infos zu K2 sind z. B. die Seite von Dr. Mercola, das Buch von Frau Rhéaume-Bleue: Vitamin K2 und das Calcium-Paradoxon, http://vitamink2.org u. v. m.
Nochmals Danke auch, Till, dass du diesen Artikel so kompetent zusammengestellt und veröffentlicht hast!“

60 Kommentare

  1. Hallo Till,

    Danke für diesen Beitrag. Ich kann alles bestatigen was Du geschrieben hast. Zum Glück habe ich eine gut Informierte Sprechstundenhilfe ;-)). Ich bin froh, dass Du das Thema so ausführlich niedergeschrieben hast. Übrigens, ich hatte schon 3 Jahre keine Erkältung mehr.

    Grüße Volker

    • Hallo Volker,
      das ist ja wunderbar! Vitamin D3 ist so günstig und so wirksam, dass man als Pharmakonzern damit einfach nicht genug Geld verdienen kann. Da klingt es logisch, dass die Verbreitung dieses Wissens nicht gefördert oder sogar unterdrückt wird. Bleib gesund! Till

  2. Hi, ich finde es super, dass Du das Thema ansprichst. Ich achte schon länger auf meinen Vitamin D-Spiegel und habe zum Glück einen Arzt gefunden, der sich damit auskennt und dies unterstützt. Dies ist aber nicht meine Hausärztin, die zu meinem ursprünglich bei 25 ng liegenden Spiegel nix gesagt hat, geschweige denn mir was verschreiben wollte. Inzwischen habe ich den Spiegel deutlich erhöht und fühle mich sehr wohl. Wichtig finde ich noch den Hinweis, dass bei erhöhter Vitamin-D-Gabe neben der Ergänzung von Vitamin K und auch Magnesium sinnvoll ist. lg alexandra

    • Hallo Alexandra,
      danke für deinen Beitrag. Ja, die meisten Menschen haben auch einen Magnesiummangel. Aber da nicht jedes Magnesium gleich aufgenommen wird, gilt es hier einiges zu beachten.
      Viele Grüße
      Till

  3. Hallo Till,
    das Problem mit dem niedrigen Vitamin D3 Spiegel kenne ich auch.
    Denn ich bin lizensierter Vitamin D3 Berater nach Dr von Helden.
    Ich nehme das Blut ab beim Patienten und berechne anhand des aktuellen Vitamin D3 Spiegels die richtige Dosierung auf einen Spiegel von 90 ng/ ml.
    Leider gibt es sehr viele Fehlinformationen in den Mainstream Medien über das Vitamin D3.

    Ich habe schon eine Patientin die einen Spiegel von 6,08 ng/ ml gehabt und trotzdem wollte der Hausarzt kein Vitamin D3 verordnen.

    Ich habe heute meine Ausbildung zum Vitalstofftherapeuten mit Orthomolekularer Medizin abgeschlossen und am Ende des Monats die Ausbildung zum Omega 3 Berater damit ich meine Patienten umfassend behandeln kann damit sie wieder gesund werden wenn sie ihr Leben verändern wollen.

    • Hallo Marco,

      wie und wo kann man das erlernen ??

      Grüße aus dem Westerwald

      • Hallo Andreas,
        auf der Website von Dr. med von Helden gibt’s die Ausbildung zum lizensierten Vitamin D3 Berater.
        Es kostet 144€. Zumindestens bei mir.

        Die Prüfung ist online.

        Liebe Grüße

        Marco

        • Grüssle Marco,

          vielen Dank für die Info.

          Andreas

    • Hallo Marco,
      danke für den Beitrag. Magst du hier verraten, welche Empfehlungen ihr für die Vitamin K2-Supplementation gebt?
      Viele Grüße
      Till

      • Hallo Till,
        für gesunde Menschen 100 mcg und für kranke Menschen 200 mcg pro Tag.

        Liebe Grüße

        Marco

        • Prima, danke.

          • Hallo Till,
            er empfiehlt auch noch Magnesiumcitrat täglich einzunehmen.
            Er schreibt von 3x 100 mg proTag und ich empfehle 2x 200 mg pro Tag das Magnesiumcitrat einzunehmen.

            Liebe Grüße

            Marco

          • Danke. Magnesiumbisglycinat hat eine noch höhere Bioverfügbarkeit. Bei Magnesium gibt es einen einfachen Test für den aktuellen individuellen Bedarf, der ja u. a. auch stressbedingt schwankt. Man nimmt jede Stunde eine Tablette, bis der Stuhl weich wird. Die benötigte Tagesdosis ist dann etwa eine Tablette weniger (je nach Tablettendosis). Das können im Einzelfall auch mal über 2g/Tag sein.

      • Ich habe dickes Blut (erhöhtes Hämatokrit). Daher bin ich nicht sicher das Vit. K täglich zu nehmen. Alle 10 Tage nehme ich 50.000 IE Vit. D3 Tablette. Trotzdem scheint der Vit.D3 Spiegell nicht ausreichend hoch zu sein. Wo gibt es denn die Kapseln hoch dosiert?

        • Ich würde beim Arzt fragen oder im Internet suchen.

        • Hallo Karin,

          an Deiner Stelle würde ich lieber täglich Vitamin D3 zu Dir nehmen, das hilft besser. Ich nehme z. B. jeden Tag 5.000 IE Vit. D3 und jeden 2. Tag eine Kapsel K2.

  4. Hallo Till

    Sehr gut, das ist ein großes Thema.
    Ich selbst nehme Vitamin D3 in Verbindung mit Vitamin K,
    bei mir war es so das ich eine Blockade hatte und ich zwar einerseits genügend Vitamin D aufgenommen habe, mein Körper es allerdings nicht nutzen konnte.

    Beste Grüße Ralf

    • Hallo Ralf,
      danke, es ist wichtig zu wissen, dass auf dem Weg zur besseren Gesundheit wie im Leben auch nicht immer alles so glatt läuft, wie anfänglich geplant. Aber auch dafür gibt es ja Lösungen.
      Viele Grüße
      Till

  5. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Ich werde ihn teilen und hoffe, er wird gelesen und verstanden. Meine Erfahrungen, beim Aussprechen einiger Empfehlungen, sind leider durchweg: Der Arzt wird schon wissen was er macht. Vertrauensvoll legen sich die Menschen in deren Hände und wundern sich, wenn es ihnen nicht besser geht. Ich habe einen langen Leidensweg hinter mir und wurde eigentlich immer falsch beraten und behandelt. Also habe ich angefangen zu recherchieren und Fragen zu stellen. Ich bekam viele nützliche Antworten von Nichtmedizinern!

    • Hallo Melanie,
      es freut mich, dass du angefangen hast, mehr Fragen zu stellen und es dir schon besser geht. Zu viele Menschen geben leider noch in sämtlichen Lebensbereichen die Verantwortung an andere ab. Das kann jedoch fatale Folgen haben.
      Ein selbstbestimmtes Leben macht glücklicher, wobei man sich natürlich von vielen Seiten Rat und Informationen einholen sollte.
      Viele Grüße und weiterhin viel Gesundheit!
      Till

  6. Hallo Till,

    vor kurzem kündigte der MDR für die Reihe Haupsache gesund an, auch einen Beitrag zu D3 bringen zu wollen. Leider war dieser Beitrag mehr als oberflächlich, obwohl neben dem Moderator auch der Gast Ärzte waren. Zu den aktuell wohl weitgehend gesicherten Grenzwerten und Empfehlungen zu einer optimalen Einnahme von Vitamin D3 wurde kein Wort verloren. Irgendwie betrachteten beide Ärzte die derzeitige Lage zu D3 wohl als einen Hype, der nicht richtig ernstzunehmen sei. Einzig Osteoporose wurde im Zusammenhang erwähnt. (http://www.mdr.de/hauptsache-gesund/hg-vitamin-d-mangel-100.html)

    Von der erwarteten umfangreichen Darstellung des Vitamin D3 Problems war die Sendung leider sehr weit entfernt. Scheint aber zumindest für die ARD-Sendekette typisch zu sein. Denn schon der NDR brachte in der Vergangenheit ähnlich Oberflächliches. Zu dem ebenfalls wohl sehr wichtigen Vitamin K2 wurde überhaupt nichts erwähnt.

    Ich wurde recht spät erst 2013 im Alter von 73 Jahren auf D3 durch eine Trainerin aufmerksam gemacht, hatte damals einen Wert von 18,2 ng/ml und bekam dann auch die 20.000 IE D3 von meiner allerdings sehr verständnisvollen Hausärztin verschrieben. Als sich nach ca. 1 Jahr der Spiegel erst auf 34 ng/ml erhöht hatte und ich dann auch das Buch Von Dr. v. Helden in die Finger bekam, berechnete ich meinen Bedarf nach meiner Wunschvorstellung von 100 ng/ml und nehme seither täglich recht hohe IE ein. Wobei ich mich von 5.000 IE über 7.000 IE bis derzeit auf 10.000 IE tägllich gesteigert habe und war im vergangenen August 2017 einem D3-Spiegel von 78,4.

    Meine Tabletten beziehe ich aus den Niederlanden und verwende derzeit täglich eine Kombitablette mit 10.000 D3 und 200 µg K2. Zweimal jährlich lasse ich seither meinen D3-Spiegel messen und komme ohne Probleme mit der hohen täglichen Dosis zurecht.

    Gruß
    Horst

    • Hallo Horst,
      danke für deinen Beitrag. Ich ordne dem Informationsgehalt des „Staatsfernsehens“ oder den „offiziellen Berichterstattungen“ zu diversen Themen schon lange keinen einen großen Stellenwert mehr bei. Der Interessenkonflikt ist leider häufig zu groß.
      Schön, dass du jetzt in einem so guten Vit. D3-Bereich liegst und eine verständnisvolle Ärztin gefunden hast!
      Viele Grüße
      Till

  7. Wie ist der Umrechnungsfaktor von nmol/ml auf ng/ml ?

  8. Nein es sind nmol/l auf ng/ml die mich interessieren!

    • Lässt sich sehr schnell im Internet finden.
      Viele Grüße
      Till

  9. Hallo Till,
    herzlichen Dank für die Info.
    Mein Sohn hat letztens Vitamin D (Dekristol 20.000) verschrieben bekommen, soll aber nur einmal die Woche eine Tablette nehmen, weil sonst eine Überdosierung befürchtet wird…
    Wahrscheinlich ist das ja dann auch nicht so sinnvoll…

    • Hallo Susanne,
      ich darf leider keine medizinischen Auskünfte geben, aber noch besteht eine Gewissen Meinungsfreiheit in diesem Land. Daher nutze ich dies auf meinem Blog.
      Man sollte natürlich auch nicht offiziell zur Selbstmedikation oder Veränderung der ärztlich empfohlenen Medikation aufrufen, weil das natürlich im Einzelfall auch sehr gefährlich sein kann. Ich möchte nur Anregungen und Denkanstöße geben für Menschen, die offen dafür sind.
      20.000 I.E. pro Woche können ausreichen oder zu wenig sein. Dazu müsste das Alter, das Körpergewicht, der Ausgangswert und der Zielwert bekannt sein.
      Hier bitte ich um eigene Recherche, aber im Artikel ist ja auch ein Buchhinweis zu finden. 😉
      Viele Grüße
      Till

  10. Danke für den Hinweis auf das Vitamin K2 – denn es sorgt dafür, dass das Vitamin D3 auch in den Knochen landet. Ein Umstand, der von den allermeisten Ärzten noch immer ignoriert wird, von Apothekern sowieso. Ich will ihnen zugute halten, dass K2 und seine Wirkung noch nicht so lange bekannt sind.

    • Danke für die Ergänzung.

    • Du meinst Vielmehr das Calcium , dass durch die Vitamin D Einnahme erst verwertet werden kann? Das kann dadurch in den Knochen landen und lagert sich nicht in Arterien ab. Ich vermute , das meintest du.

  11. http://www.vitamind.net/magnesium/

    Hallo, du gehst mir nicht genug auf das Thema Magnesium ein! Insbesondere sollte erwähnt sein, dass es Magnesium citrat sein sollte.
    Aber unter dem link findet man alles wichtige.
    Ich habe selber erfahren müssen, wie der Magnesium wert gesunken war nach meiner Vitamin D Kur. Auch wenn es vielen übertrieben erscheint, aber ich nehme zusätzlich jeden Tag Magnesium citrat ein
    LG

    • Magnesiumbisglycinat wird übrigens noch besser aufgenommen als Magnesiumcitrat.
      Danke, dann haben wir das jetzt auch ergänzt und geklärt. 🙂

  12. Hallo,
    ich würde mal gerne unter ärztlicher Aufsicht in einem Kindergarten den Kindern und Personal von Sep. bis März Vitamin D 1000i.E. und ein ordentliches Multivitamin geben und dann mal sehen wo die Gesundheit Tage hin gehen, ich besuche regelmäßig Kindergärten in meiner Region. Da sind von 60 bis 80 Kindern keine 5 Gesunden dabei. Dieser Versuch würde nicht mal 500,- €uro kosten.

    • Aufgrund der Halbwertzeit von Vit. D3 im Körper, bringen 1000 I. E. täglich bei Erwachsenen leider wenig bis nichts. Aber schaden würde es nicht.

  13. Hallo in die Runde!

    Ich beschäftige mich jetzt erstmals sehr intensiv mit dem Thema und bin sehr dankbar für Till’s Artikel und alle Kommentare. Ich lerne gerade viel.
    Eine Sache ist mir nicht ganz klar: Welche Nebenwirkungen hat eine Überdosierung von Vitamin D bzw. kann man es überhaupt überdosieren?

    • Hallo Matthias,

      ab ca. 150 ng/dl erhöht sich das Risiko für erhöhte Kalziumspiegel (Knochenabbau). Ein Vitamin-D-Spiegel ab 300 ng/ml wird als toxisch eingestuft. In einem Einzelfall, von dem ich auf einer Ärztefortbildung erfahren habe, hat ein Deutscher versehentlich sechs Monate lang 1.200.000 I.E. (1,2 Mio. Einheiten!) täglich eingenommen. Dann wurde entdeckt, dass die Knochen sich entkalzifizierten. Nach zwei Tagen im Krankenhaus konnte er wieder entlassen werden.
      Wie immer macht also die Dosis das Gift und mehr ist nicht unbedingt besser. Zur Sicherheit sollte also auch immer noch Vitamin K2 aufgenommen werden.
      Da ich aber keine medizinischen Ratschläge geben darf, sind meine Beiträge als meine persönliche Meinung und Information anzusehen, die natürlich immer jeder für sich nachprüfen sollte.

      Beste Grüße
      Till

  14. Hallo Till,

    du sprichst mir aus der Seele! Ich bin bei jedem Arzt mit meinen Wünschen abgewiesen worden, bzw. wurde mir mitgeteilt, dass ich mit meinem Leben spiele! Bin durch das Buch „Gesund in sieben Tagen“ auf dieses Thema gestoßen. Einfach lesen, befolgen, gesund bleiben. 🙂

    Liebe Grüße,
    Klaus

    • Danke für den Beitrag, Klaus. Schade, dass du diese Erfahrungen machen musstest. Inwiefern du dabei mit deinem Leben spielst, ist mir leider nicht klar. Vielleicht war das im positiven Sinne gemeint, also wenn du kein Vit. D3 supplementierst, dann wird dein Leben kürzer oder ungemütlicher. 😉

  15. Hallo Till,
    ein sehr guter Beitrag. Wir nehmen schon seit Jahren Decristol 20 000 E auf anraten eines befreundeten Arztes. Habe nach längerer Zeit (20 Jahre) meinen Orthopäden gewechselt. Er hat als erstes meinen Vitaminstatus D3 (80 ng/dl) messen lassen und ausserdem K2 200µg empfohlen. Viele Ärzte kennen sich da tatsächlich nicht aus oder sie interessieren sich nicht dafür.
    Zum Preis ist folgendes zu sagen: Seit ca. 3 Jahren ist der Preis für Dekristol von 19.95€/50 Tabl. auf 34.95€ gestiegen. Die Pharmaindustrie hat wohl doch gemerkt dass da was zu verdienen ist

    Liebe Grüße
    Rita Hörman

    • Hallo Rita,
      danke für deinen Beitrag. Interessant, dass der Preis gestiegen ist, aber im Internet gibt es ja noch andere Produkte mit anderen Preisen, die man ohne Rezept erhält, wenn vielleicht auch in geringerer Dosierung.

      Viele Grüße
      Till

  16. Heute wieder ein interessanter Artikel bei Mercola.com: .
    Frau Rheaume-Bleue (gibt auch ein Video mit ihr) empfiehlt im Übrigen 100 mcg Vitamin K2 pro 1.000 IE Vitamin D.

    @Rita (Kommentar vom 10.11.17): Deine Beobachtung bestätige ich. Als ich vor ca. 4 Jahren mit der Vit-D3-Substitution anfing, kosteten 250 Kps. á 5.000 IE ca. € 6,20, jetzt sind es ca. € 11,70. Ob dahinter die geldgeile Pharmaindustrie steckt oder doch das Angebot-Nachfrage-Prinzip oder/und ein normaler Teuerungsausgleich wage ich nicht zu entscheiden.

    Herzlich, T.

    • Oooops – der Mercola-Link wird nicht angezeigt. Der Artikel heisst: „Vitamin K2 — A Crucial Ingredient for Heart and Bone Health“.

  17. Vielen Dank für den anregenden Artikel! Ich nehme seit Jahren auf Anraten der Ärztin 1x 20.000 Decristol/Woche. Ich erzählte dies nun einem (neuen) Orthopäden, der lächelte milde und meinte „Nun ja, man kann das auch homöopathisch dosieren!“. Werde mir erstmal das von Dir empfohlene Buch bestellen. Grüße!

    • Prima. Was meinte der Orthopäde wohl damit?

  18. Hallo Herr Dr. Tillsukopp,
    bei mir wurde ein Wert von 13 festgestellt, also ein schwerer Mangel an Vitamin D. Meine Ärztin meinte, ein Wert von 30 wäre super und empfahl mir 20.000 I.E. pro Woche. Die Apothekerin empfahl mir 3.000 I.E. pro Tag. Jetzt hat mir eine Kollegin den Link zu Ihrer Seite gegeben. Zusätzlich habe ich versucht mich im Internet zu informieren. Nun denke ich, dass ich mit 7.000 I.E. pro Tag + K2 + Magnesium eventuell für mich passen könnte. Was meinen Sie? Anbei noch Informationen zu mir: Ich werde dieses Jahr 49, bin seit ca. einem Jahr in den Wechseljahren und wiege ca. 67 KG bei einer Größe von 1,65m. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    mit freundlichen Grüßen
    Petra

    • Hallo Petra,
      ein Wert von 30 ist alles andere als super, denn laut der aktuellen Forschung sind 70-100 ng/ml anzustreben. Kaufen Sie sich am besten das kleine Buch „Gesund in sieben Tagen“. Dort steht eine gute Formel für die individuelle Dosierung drin. Wenn Sie schnell ihren Wert erhöhen wollen, kommen Sie weder mit 3000, noch mit 20000 I. E. schnell ans Ziel, was leider wieder mal die Inhalte des Artikels oben bestätigt.

      Wenn Sie es jedoch nicht eilig haben, dann können Sie schauen, wie Sie mit den oberen Werten zurechtkommen. Frei nach dem Motto: Natürlich können wir auch zum Flughafen gehen, wenn wir in den Urlaub fliegen wollen. Mit dem Auto geht es jedoch schneller.

      Beste Grüße und viel Erfolg
      Till

    • Danke für die Beiträge!
      Ich weiß gar nicht, wo ich bei all dem laienhaften und unwissenschaftlichen Unsinn mit der Kritik an beiden Beiträgen anfangen soll.

      Zum Express: Eine Tageszeitung ist für mich schon an sich keine zu berücksichtigende Referenzquelle, da Zeitungen meist alles unkritisch übernehmen, was ihnen vorgesetzt wird.

      Zur Stiftung Warentest: Die Antworten sind nicht auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand und es werden Organisationen zitiert, die von der Industrie Gelder bekommen (z.B. DGE, RKI). Ist Stiftung Warentest wirklich unabhängig? Die Zeitschrift Ökotest gehört z. B. der SPD.

      Stiftung Warentest hat schon so manches merkwürdige Testergebnis hervorgebracht. Zwei Beispiele:

      1.) Vor vielen Jahren wurden Laufschuhe getestet, um sagen zu können, welches der beste Laufschuh wäre. Anschließend stürmten die Leser die Laufschuhgeschäfte und wollten den Testsieger haben. Sie wussten nicht, dass der Schuh nicht zu ihren individuellen Füßen und zum Laufstil passte und auch nicht, dass Laufschuhe verschiedenster Kategorien in einen Topf kamen, die gar nicht miteinander verglichen werden konnten (z. B. mit und ohne Pronations-/Supinationsstützen).

      2.) Beim Test von Zahncremes viel eine im Test durch, weil sie kein Flourid enthielt. Ist das wirklich ein Kriterium für Menschen, die saubere Zähne haben möchten, ohne sich mit dem nachweisbar schädlichen Flourid vergiften zu wollen?

      Doch nun zu einigen Inhalten.

      Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Vitamin D3-Blutspiegel von 50 nmol/l. Das sind umgerechnet 20 ng/ml, was laut aktueller Wissenslage ein hohes Osteoporoserisiko und eines Störung des vegetativen Nervensystems beinhaltet. Es liegt also ein großer Mangel vor. Was ist denn das für eine Empfehlung?

      Über die Aussagen bzw. die Glaubwürdigkeit der DGE habe ich bereits in anderen Artikeln geschrieben.

      Doch es geht noch weiter: Laut des Robert Koch-Instituts liegen 60 Prozent der Deutschen unter diesem Wert und sind somit im Bereich des schweren Vitamin D3-Mangels. An der Stelle kann der Artikel und die Diskussion um eine eventuell notwendige Vitamin-D-Supplementierung eigentlich schon beendet werden.

      Unter „Warum ist Vitamin D wichtig?“ widerspricht sich der Artikel selbst, indem plötzlich gesagt wird, dass ein regelrechter Mangel an Vitamin D selten ist.

      „Unter beugt Vitamin D Krebs vor?“ steht lediglich, dass die Datenlage dies nicht überzeugend belegen kann. Dort steht aber nicht, welche Dosen bei den angeblich Hunderten von untersuchten Studien eingenommen wurden. Oft werden die von Ärzten aus Unwissenheit empfohlenen Minidosen verwendet. Wenn ich täglich ein Zuckerwürfel großes Stück Apfel esse, macht mich das sicher auch nicht gesünder. Doch hier bin ich spekulativ.

      Unter „Wie bildet der Körper Vitamin D?“ steht, dass von Oktober bis März in unseren Breiten nicht genügend Vitmain D aufgrund des niedrigen Sonnenstandes gebildet werden kann. Auch hier könnte die Diskussion um eine Supplementation schon zu Ende sein, doch der Artikel will uns dennoch weismachen, dass wir es nicht supplementieren müssen.

      Die Aussage „Der Körper bildet auch etwas Vitamin D, wenn man im Winter mit freiem Gesicht und ohne Hand­schuhe täglich für einige Zeit, etwa 20 bis 30 Minuten spazieren geht“, ist sicher richtig, doch der Effekt ist so gering, dass er gesundheitlich keine Relevanz hat. Das heißt übersetzt, es bringt uns nichts, womit wir wieder bei der Supplementation wären.

      Dann bezieht sich der Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie auf das Füllen der Vitamin D-Speicher im Frühjahr und Sommer mit folgendem Satz: „Dieser Vorrat reicht normaler­weise, um ohne Mangel­erscheinungen über die dunkle Jahres­zeit zu kommen.“

      Zunächst einmal haben wir oben bereits festgestellt, dass der Mangel bereits ganzjährig beim Großteil der Deutschen vorliegt. Hinzu kommt, dass die wenigsten tatsächlich soviel Sonne bekommen, dass es über den Winter reicht und noch weniger, ohne Mangelerscheinungen. Wer also schon defizitär in den Winter geht, kann auch keinen Vorrat haben.

      Hier drängt sich mir die logische Frage auf: Warum sind die Menschen auf der ganzen Welt eigentlich vor allem im Winter krank? Antwort: Wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung. Womit wir wieder bei der Supplementation wären…

      Laut des Robert Koch Instituts blockt ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 20 rund 95 Prozent der UV-Strahlung ab. Es sei unklar, inwiefern das die Vitamin D-Produktion verringert. In der Literatur gibt es jedoch Hinweise, dass bereits ab Lichtschutzfaktor 8 kein Vitamin D3 mehr gebildet wird.

      Unter „Wie viel Sonne ist für die Vitamin D-Bildung nötig?“ steht: „Fachgesell­schaften und Behörden haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme darauf geeinigt, dass es genüge, zur Vitamin-D-Bildung Gesicht, Hände und Arme zwei- bis dreimal die Woche unbe­deckt ohne Creme der Sonne auszusetzen – und zwar etwa die „Hälfte der Zeit, in der man sonst unge­schützt einen Sonnenbrand bekommen würde“.“

      Schön, dass man sich darauf geeinigt hat. Schade nur, dass die Wissenschaft zu ganz anderen Ergebnissen kommt. Was haben eigentlich die Behörden mit dieser Einigung zu tun? Man hat sich übrigens auch schon bei eindeutig gesundheitsschädigenden Stoffen auf Grenzwerte „geeinigt“, die alles andere als gesundheitlich unbedenklich sind. Unter anderem gab es z. B. auch bei Glyphosat eine interessante „Einigung“.

      Wenn einige Fachgesellschaften und die Behörden wirklich an der Gesundheit der Bevölkerung interessiert wären, dann könnte ich ihnen sofort eine lange Liste an Verbesserungsvorschlägen vorlegen (alle wissenschaftlich untermauert versteht sich).

      Unter „Für wen sind Vitamin-D-Präparate sinnvoll?“ wird erneut die DGE zitiert (Erstaunlich, dass es immernoch Menschen gibt, die diese Organisation als seriöse Quelle zitieren.): „Vitamin-D-Präparate sollten nicht auf Verdacht einge­nommen werden. Sie empfehlen sich nur dann, wenn eine unzu­reichende Versorgung durch einen Arzt nachgewiesen wurde“. Zum Thema unzureichende Versorgung der Bevölkerung wurde oben schon alles gesagt. Ich empfehle jedoch auch die Ermittlung des Vitamin D3-Status, um gezielt supplementieren zu können.

      Unter „Wie hoch sollten Präparate dosiert sein?“ hat die DGE keine Empfehlungen, sondern nur Schätzwerte. Diese belaufen sich auf 800 I.E. am Tag für Erwachsene. Damit erreicht man leider nur sehr schwer eine Erhöhung des Vitamin D3-Spiegels, eher eine Absenkung aufgrund der Halbwertzeit.

      Eine erhöhte Einnahme von 4000 I. E. gilt als möglich. Wenn alles darüber schon zu hoch wäre, dann dürften wir im Sommer nur etwa vier Minuten in Badekleidung in die Sonne gehen, da wir nach zehn Minuten mit 10000 I. E., die dann gebildet werden, ja schon Schaden nehmen würden. Vielleicht sitzen die Menschen, die am Mittelmeer wohnen deshalb den ganzen Tag nur in der dunklen Bude und sind daher so gesund und fröhlich…

      Die Aussage „Wer viel Milch und Milch­produkte verzehrt, ist über die Ernährung ausreichend mit Kalzium versorgt und benötigt keine zusätzlichen Kalzi­umprä­parate.“ zeigt, dass der Verfasser leider in den vergangenen knapp 20 Jahren die Ergebnisse der Ernährungswissenschaft verpasst hat und einfach nachplappert, was in den Zeitungen geschrieben wird.

      1999 hat bereits die damals weltweit größte Ernährungsstudie mit etwa 80000 Probanden gezeigt, dass der Konsum von Milchprodukten nicht zu einer erhöhten Kalziumaufnahme führt und ein vermehrter Milchkonsum sogar das Osteoporoserisiko erhöht. Nur weil Kalzium in der Milch ist, heißt das noch lange nicht, dass es vom Körper auch gut aufgenommen wird. Gleiches gilt auch für den immer noch kursierenden Mythos vom bösen Cholesterin-Ei.

      Allgemein:
      Die Texte zum Vitamin D3 oben sind außerdem so geschrieben, dass sie von einem unbedarften Laien völlig fehlinterpretiert werden können. Drei Beispiele:

      1.) Soll man jetzt mehr Margarine als Butter essen, weil da mehr Vitamin D3 drin ist? Margarine ist stark gesundheitsgefährdend (Krebs, Herzerkrankungen, …) und das war von Anfang an bekannt. Man verkauft sie dennoch seit fast 50 Jahren der Bevölkerung.

      2.) Soll man Vitamin D3 nicht hochdosiert nehmen, nur weil bei dadurch bei alten Menschen die Muskelkraft der Beine nicht verbessert werden konnte und das Sturzrisiko erhöht wurde?? Haben die kein Vitamin K2 genommen? Und was hat die Muskelkraft alter Menschen, die körperlich inaktiv waren, mit unserer Gesundheit zu tun?
      Was ist eigentlich mit all den Menschen im Mittelmeerraum oder am Äquator, die täglich hohe Dosen „erhalten“, sind die alle krank?

      3.) Man soll die Vitamin D3-Einnahme mit einem Arzt besprechen. Das ist juristisch ein guter Rat, aber was ist, wenn der Arzt von dem Thema keine Ahnung hat, weil es in der Aus- und Fortbildung nicht vorkam? Die Rückmeldungen zu diesem Artikel zeigen, dass das kein Einzelfall ist.

      Mein Rat bei allem, was man in den Medien hört und liest: Mehr simple und logische Fragen stellen, sich vielseitig informieren, um zu einer eigenen Meinung zu kommen.
      Natürlich sollte man sich auch genau anschauen, wer etwas sagt und was die Person dazu legitimiert. Hat sie eventuell ein wirtschaftliches Interesse?

      Zwei simple, übergeordnete Beispielfragen:
      Wer profitiert eigentlich davon, der Bevölkerung die Einnahme von Vitamin D3 auszureden?
      Wer profitiert eigentlich von einem Vitamin D3-Status im Blut, so wie ihn die Natur vorgesehen hat?

      Liebe Stiftung Warentest, diesen Beitrag hätten Sie sich schenken können.

  19. Hallo Herr Dr. Sukopp,

    ich bin es mal wieder 🙂
    Anfang Januar hatte ein Test ergeben, dass mein Wert bei 13ng/ml lag. Meine Ärztin empfahl mir 1.000 I.E. am Tag um auf die empfohlenen 30ng/ml zu kommen. Ich hatte mich aber schlau gemacht, u.a. auf ihrer Seite und nahm von Januar bis Ende April 21.000 I.E. am Tag + Magnesium + K2. Ab Mai reduzierte ich dann auf 7.000 I.E. + Magnesium + K2 wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich ab und an die Einnahme auch mal vergessen hatte. Letzte Woche hatte ich meinen Vitamin D Spiegel testen lassen. Heute rief mich meine Ärztin an und sagte das mein Wert viel zu hoch sei (toxisch) und nun bei 115 ng/ml liegt und ich soll meine Leber und Nierenwerte testen lassen weil sie da jetzt schlechte Werte befürchtet und wie es mir denn geht ob ich Beschwerden hätte. Habe ich aber nicht (keine Übelkeit,Durst, Kopfschmerzen, etc.) Und wieviel Eineiten ich denn genommen hätte, etc. Ich diskutierte dann mit ihr und sagte, dass die empfohlenen 30 g/ml viel zu niedrig seien und ich aus anderen Quellen Empfehlungen von 60-90 ng/nl gelesen habe und toxisch man erst ab ca. 300 ng/nl wäre und wie denn so eine Diskrepanz an Informationen vorliegen könnte. Sie sagte zu mir das wäre alles nur ein Hype und ich letztendlich entscheiden müsste was gut für mich ist. Hä?! Echt jetzt?!

    grüße
    Petra

  20. Fehlerteufel: ab und an hatte ich XX /ml geschrieben. Ich meinte natürlich immer XX/nl

  21. Ich stieß 2015 auf das Buch „Gesund in sieben Tagen“ und ließ meinen Vitamin D-Wert bestimmen. Er lag damals bei 12,8. Ich verlangte Dekristol 20.000 IE und bekam es auf Privatrezept. 2015 kostete die Packung 29,95 €, inzwischen 34,95 €.
    Bei Patienten mit einem Wert unter 10 bekommt man Dekristol 20.000 IE auf Kassenrezept. So war es bei meiner Mutter, ihr Wert lag deutlich unter 10.
    Ich begann auf Empfehlung der Seite https://www.vitamindservice.de in den ersten 4-5 Tagen mehrere Kapseln einzunehmen, um meinen Speicher aufzufüllen. Danach alle 4 Tage eine Kapsel. Aktuell nehme ich alle 3 Tage eine Kapsel und mein Wert liegt immer zwischen 63 und 70. Ich lasse ihn jedes Jahr im März und September bestimmen.
    Als ich letzte Woche ein neues Rezept einlöste, meinte mein Apotheker, dass ich Dekristol 20.000 IE 1x pro Woche einnehmen sollte. Er ist meistens gut, aber in dem Fall eben auch nicht perfekt. Ich sagte, dass 1x pro Woche zu wenig sei und ich nehme es 2x pro Woche ein.
    Ich kann sehr bestimmt auftreten, wenn ich mir sicher bin. Meine Erfahrungen zeigen, dass man etwas verlangen muss, ansonsten bekommt man es nicht, weil den Ärzten das Wissen dazu fehlt. Mein Hausarzt würde mir es nicht von sich aus empfehlen, aber zumindest macht er alles mit, was ich verlange (Vitamin D-Wert bestimmen, Rezepte aufschreiben usw.). Würde er das nicht tun, würde ich mir einen Vitamin D-Berater in meiner Nähe suchen und eigenverantwortlich handeln.
    Ich glaube, dass die Arztpraxen immer noch voll genug sind und genug Patienten haben. Allerdings habe ich auch im Hinterkopf, dass ein Arzt nur dann etwas an mir verdient, wenn ich krank bin. An einem gesunden Menschen verdienen weder Ärzte noch die Pharmaindustrie etwas. Und es gibt genug Menschen, an denen sie verdienen können. Ich muss nicht unbedingt dazu gehören.

    • Schön, wenn du so gut aufgestellt bist. Es gibt auch Gesundheitssysteme, in denen der Arzt nur Geld bekommt, wenn die Patienten gesund sind.
      Alles ist möglich, wenn das erwünscht ist. Doch abhängige Dauerpatienten sind einfach lukrativer.

  22. Hallo Till,

    da in einigen Kommentaren auch Magnesium erwähnt wird, möchte ich es auch mal leicht außerhalb des eigentlichen Themas ansprechen.

    Du empfiehlst Magnesiumbisglycinat, welches wohl auch Magnesiumglycinat genannt wird. Ich verwende allerdings TriMagnesium Dicitrat als Pulver und davon täglich 375 mg.

    Meine Blutwerte lasse ich u.a. auf Vitamin D3 und Magnesium zweimal jährlich überprüfen und sie sind trotz meines leichten Morbus Crohn alle zufriedenstellend. Der Wert für Magnesium lag zuletzt bei 0,94 mmol/L und damit wohl im grünen Bereich. Und mit dem D3-Wert von 71,9 µg/L bin ich auch zufrieden.

    Wenn ich nun Deine Informationen und auch weitere aus dem Internet richtig verstanden habe, soll Magnesiumbisglycinat/Magnesiumglycinat verträglicher und auch empfehlenswerter als andere Formen Magnesiumsformen sein.

    Frage: Wäre es für mich sinnvoll vom TriMagnesium Dicitrat zum Magnesiumbisglycinat/Magnesiumglycinat zu wechseln?

    Gruß Horst

    • Hallo Horst,

      wenn es bei dir funktioniert, dann würde ich dabei bleiben!

      Viele Grüße
      Till

  23. Nach dem ich hochdosiert aufgefüllt habe, habe ich einen tollen Wert von 130mg/ml.
    Aber bitte die Co Faktoren Magnesium und K2 nicht vergessen!
    Ich nehme täglich zum Erhalt 20.000 IE
    Deine Empfehlung bis 100 ist gut. Bei chronischen Kranken oder mit MS oder Autoimmunkrankheiten (Ich habe hashimoto) darf es ruhig noch höher sein.

    LG Lisa

    • Danke für den Beitrag! 20.000 I. E. zum täglichen Erhalt finde ich zwar hoch, aber wenn du damit gut zurecht kommst, dann probier es weiter.

      Viele Grüße
      Till

  24. Hallo Till,

    ich schätze deine sportwissenschaftlichen Beiträge und deine Trainings-Tipps sehr!

    ABER: „Schuster bleib bei deinen Leisten“!

    Auch, wenn du sicher sehr belesen bist: die medizinische Welt ist BEI WEITEM nicht so einfach und eindeutig, wie du sie manchmal (in verschiedenen Bereichen, hier Vit. D) schilderst.
    Und als promovierter Sportwissenschaftler sind dir doch folgende Probleme bekannt:
    1.zeige mir eine Studie und ich zeige dir eine, die das Gegenteil „beweist“.
    2. die Zahl der Studien, die ÜBERHAUPT KEINE Sponsoren mit Eigeninteressen im Rücken haben, sind EXTREM rar gesät – spätestens nach Jahren bis Jahrzehnten zeigen sich SEHR oft zielgerichtete Einflüsse von Extern auf Studienergebnisse.
    3. gerade im Bereich der Ökotrophologie/ Ernährungsmedizin gibt es aufgrund nachvollziehbarer Probleme bei den eigentlich notwendigen Studiendesigns kaum belastbare FAKTEN – höchstens Korrelationen, SELTENST wirklich nachgewiesene Kausalitäten.
    4. Auch mit Vitamin-D und entsprechend notwendigen Laboruntersuchungen lässt sich in der Summe eine Menge Geld verdienen (s. Anhang)!
    5. Es gibt nach wie vor KEINE Studie, die nach „evidence based“ Kriterien wirklich beweist, dass höhere Vit.-D-Serumspiegel mit geringerer Morbidität und Mortalität einhergeht.
    6. Und im übrigen gibt es sehr wohl vereinzelte schwere Komplikationen (intensivmedizinische Therapie erforderlich!) bei deutlich zu hoher Dosierung – und bei dem momentanen Hype um Vit. D kommen solche Überdosierungen gerade bei den hochdosierten Konzentrationen immer mal wieder vor: nicht zuletzt aus juristischen Gründen scheuen sich manche Ärzte deshalb vor entsprechender Verschreibung.

    Also: ich persönlich glaube zwar auch, dass viele Deutsche einen Vitamin-D-Mangel haben und manche (kein Allheilmittel gegen sämtliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Depressionen …) gesundheitliche Probleme (von Knochenkrankheiten, für die es Beweise gibt, mal abgesehen) wahrscheinlich darauf zurückzuführen sind – aber das ist mein Glaube/ meine Einstellung und ich würde selbst als u.a. Sportmediziner + Ernährungsmediziner nicht behaupten „das ist Fakt!“.

    Uns allen tut etwas mehr Demut und Zurückhaltung gut – insbesondere in Dingen, die nicht zu unser Kernkompetenz gehören.

    Schöne Grüße – Andreas Martin

    • Hallo Andreas,

      danke für den Beitrag. Es ist immer wichtig, sich verschiedene Meinungen anzuhören, um hinzulernen oder seine eigene Ansicht festigen zu können. „Schuster bleib bei deinen Leisten“ habe ich in Kommentaren schon öfter gehört. Immer von Menschen, die nicht wissen, womit ich mich in den 17 Jahren nach meinem 4 jährigen Studium so beschäftigt habe.
      Meine Ansicht ist die, dass die westliche Medizin bei weitem nicht so rückständig wäre, wenn sie eben nicht bei ihren Leisten geblieben, sondern sich für andere Möglichkeiten der Gesundheitsförderung und -erhaltung mehr geöffnet hätte. Das war aber aus politisch-wirtschaftlichen Gründen anscheinend nicht gewollt. Wer heilt hat Recht und da ist die Studienlage letztlich egal. Die positiven Rückmeldungen der unzähligen Menschen, die Vitamin D3 supplementieren, sprechen für mich Bände.

      Daher empfehle ich immer wieder sich ausgiebig zu informieren, gerade auch über den eigenen Tellerrand hinaus, kritisch zu bleiben und eine eigene Meinung zu bilden.
      Aus diesem Grunde veröffentliche ich deinen Beitrag samt Link auch gerne. Die Kommentare unter dem verlinkten Artikel sind übrigens auch interessant.

      Viele Grüße und Glück auf
      Till


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